02.05.2024

Nix los auf der Straße, nur vereinzelte E-Rentner mit grimmigen Grautbrotgesichtern und Wurstwangen. Dann ein Krankentransport. Können ja nicht mehr alle Fahrrad fahren. Immer wieder denke ich, gleich kommt ein Auto von hinten, aber es ist immer nur der Wind in den Bäumen.

M. begrüßt mich an der Unterkunft. Er ist gerade aus der Hängematte gekommen und etwa schwerhörig und nicht high, wie ich zuerst denke. Weil der Supermarkt hier schon viel früher schließt, mache ich mich gleich wieder auf den Weg ins Nachbardorf. M. schneidet sich im Garten gerade mit einer Küchenschere die Dreads im Bart ab. Seine Tochter würde ihn nur so kennen. Ob sie dann nicht erschrecken würde? Naja, es gäbe ja auch Bilder von ihm ohne Bart. Als ich zurückkomme, ist er glattrasiert.

Erstes Abendessen an der leeren Badestelle: Spreewälder Gurken und eine Packung saure Schnüre. Klingt schwanger, ist aber ein Bekenntnis zur Lust. Besonders sauer bin ich auch gar nicht, eher enttäuscht, dass ich schon jetzt mit dem Clean Eating-, Digital Detox-, No Fap-, Kreativretreat gebrochen habe. Immerhin ist das Radler alkoholfrei.