03.07.2021

Zum zweiten Frühstück gibt es ein Lächeln ohne Angst, ein riesiges Stück Tiramisu und einen Latte Macchiato auf dem Winterfeldtmarkt. Dass ich ja eigentlich lieber Milchkaffee als Cappuccino trinke, ist mir erst sehr spät aufgefallen, es ist mir sogar gar nicht selber aufgefallen, es wurde mir aufgefallen: „Du ärgerst dich immer darüber, das so wenig Milch und Schaum im Kaffee ist, das er so stark nach Kaffee schmeckt und trotzdem bestellst du immer einen Cappuccino.“

Aber Cappuccino ist eben ein schönes Wort und klingt nicht so verweichlicht wie Latte Macchiato, mehr nach Genuss und Kaffeekultur, aber der Kampf gegen die toxische Männlichkeit beginnt manchmal eben im Kleinen mit einer Weißweinschorle und dem Milchkaffee. Ich meine, dass alles vielleicht sogar schon mal aufgeschrieben zu haben, aber solange die Freude über die Erkenntnis hält, darf die Geschichte auch ein Mantra sein.