Japanisches Nō-Theater in der Philharmonie. Mehrere Wochen bin ich unsicher, ob ich überhaupt eine Karte gekauft habe, oder es nur mal vor hatte. Am Vortag kommt dann die Erinnerungsmail des Musikfests und damit die Bestätigung die Mail mit dem Ticket verloren zu haben. Ich dachte, Google vergisst nichts. An der Abendkasse stelle ich mich brav in die Schlange mit den Hoffenden auf zurückgegebene Karten. Die Philharmonie ist ausverkauft. Ich sage meinen Namen auf und bekomme das Ticket noch mal ausgedruckt. Kein schlechter Platz. Zum Glück weiß ich nicht mehr wie viel mein Ich aus dem Frühjahr trotz Ermäßigung dafür ausgegeben hat.
Eine Minute vor Beginn ist der Platz links neben mir immer noch frei. Ich ahne Schlimmes. Was ich an der Abendkasse noch für Werbung oder die Quittung gehalten hatte, entpuppt sich beim Aufklappen als zweite Karte. In der Pause sucht vor der Tür niemand mehr nach einem Ticket. Ich könnte sie jemanden aus den sichteingeschränkten oberen Rängen schenken, aber dann müsste ich am Ende der Pause oben jemanden aussuchen und ansprechen. Unmöglich. Also sitzt auch in der zweiten Hälfte die Scham neben mir.