05.06.2021

Meine Brille ist wie ich, oder ich bin wie sie, oder man merkt, dass es meine Brille ist. Was ich sagen will: Ich erkenne mich auch ohne sie und ohne Spiegel in ihr wieder.

Kaum habe ich die neue Sonnenbrille, kaum hat meine normale Brille ein paar Stunden (wenn’s gut läuft sogar Tage) Pause, kaum bin ich nicht mehr zwingend auf sie angewiesen, beginnt sich auch schon die Beschichtung aufzulösen und die Kratzer der vergangenen Jahre scheinen wie vom Frost aufgesprengt zu wachsen.

Natürlich mag das nur der Kontrast sein, plötzlich nicht mehr durch Milchglas in die Welt zu schauen, der das Auge auf diese alten neuen Makel lenkt, aber eigentlich nehme ich diese Charakterschwäche sehr persönlich.