09.12.2017

Eine Biobäckerei im Wedding. Oder was auch immer Bio vor >20 Jahren mal bedeutet haben mag. Seitdem hat sich hier nicht viel verändert. Einrichtung und Sortiment sind schlicht und irritierend abgestaubt. Auf einem Regalbrett stehen zwei Gläser Honig. Es gibt keine Croissants, aber dafür drei Sorten Streuselkuchen. Die Bäckereifachverkäuferin sieht aus, als hätte sie ihr ganzes Leben Kette geraucht. Ihre Haut ist so genau fahl so wie das verblassende Schild über dem Schaufenster und ihr Kittel. Alles Ocker. Auch die Brote. Die Tüten sind aus dem gleichen schweren Papier wie beim Gemüsehändler. Ebenfalls Ocker.

Es gibt keine Puddingteilchen, keinen Coffee-to-go und keine aufgeregten Studentinnen, die mir Stolz ihre hausgemachten Dinkel-Sesam-Plätzchen zeigen wollen. Nur Brötchen.

Zwischen Grabbelbackshops und ostentativen Bio-Backerlebnisräumen ist der Kampf um aufrichtige Backwaren noch nicht verloren!