10.03.2020

Es gibt halt auch diese Abende, an denen man sich so sehr nach Aufmerksamkeit Nähe und Berührung sehnt, dass man erst eine Stunde nach einem passenden YouTube Video sucht, das man versenden könnte (nicht  zu direkt, eher ein ich denk an dich, ich weiß was dir gefällt, ich hör dir zu, schau mal, worüber ich hier gestolpert bin, da musst an dich denken, schön oder), um dann eine weitere Stunde durch Tumblr zu scrollen, und nach einem Bild zu suchen, auf das man dann ein fremdes Gedicht montiert (verträumt und romantisch, sinnlich körperlich aber nicht sexuell, ein entspanntes Motiv mit nackter Note, das Gedicht nicht zu mittig, sonst sieht es aus wie eine dieser Postkarten, hoffentlich nicht too much, neee, vielleicht sogar zu wenig, keine Ahnung), nur damit der Wille nicht Raum verpufft, sondern Ausdruck findet – es zählt wie hier die Möglichkeit – und ich endlich schlafen kann.