10.10.2023

Während der Endentspannung verlässt die Yogalehrerin den Raum und lässt uns zurück wie das letzte Geschirr, das zwar noch pflichtbewusst mit dem Schwamm bearbeitet wurde, aber ohne noch mal abgespült zu werden, direkt zum Trocknen beiseitegestellt wird und das noch Spülmittelreste tropft, wenn die Küche für den Tag schon längst für erledigt erklärt wurde.
Erst denke ich, sie geht das weiße Licht im Flur ausmachen, dass durch Glasbausteine in der Wand den Versuch torpediert, aus dem Mehrzweckraum ein Yogastudio zu machen, aber dann bleibt sie weg, das Licht an und kurze Zeit später höre ich erst einen Tisch rücken und dann Stimmen, zu leise, um dem Gespräch zu folgen, doch eindeutig gehört eine davon ihr. Ich stelle sie mir in einer Büroküche vor, in der auch ein großer Drucker steht und an den die gelehnt mit einer Tasse Kaffee in der Hand einer Kollegin erzählt, wie nervig die Stunde ist und dass sie sich mit so wenigen Teilnehmer:innen nicht mal finanziell lohnt. Als ich sie zurückkommen höre, schließe ich schnell die Augen, wie ein Kind, das sich schlafend stellt.