Ich beginne den Tag mit AirSpace und beende ihn mit der Heiligen Vorhaut.
AirSpace meint den zwanghaft individuell vereinheitlichen Stil der Digitalarbeiter und ihrer Cafés, egal ob in Berlin oder Melbourne:
[…] abgezogene Betonwände, neu aufgearbeitetes Vintage-Holz und Designer-Möbel, Edelstahl-Kaffeevollautomaten, auf Tafeln geschriebene Menüs mit Kreide, Einweckgläser als Tassen, ein Dekor aus spärlichen Sukkulenten, garniert mit Gegenwartskunst (Neon-Lichtstangen, eingerahmte Poster), und ein grundsätzlich minimalistischer Inneneinrichtungsflair […]
Genau so wenig individuell, aber dafür nicht ganz so langweilig scheint die heilige Vorhaut von Jesus zu sein. Sie wurde im Mittelalter von gleich mehreren Klostern für sich beansprucht und ist im 13. Jahrhundert der Mystikerin Agnes Blannbekin beim Kosten der Eucharistie als Empfinden in ihrem Mund erschienen.
Irgendwo zwischen den Hipstern und dem Penis von Jesus ist mir der Tag abhanden gekommen.