15.10.2019

Zu einer guten Wandertour gehört es, an irgendeinem Punkt des Aufstiegs den Berg zu verfluchen. Aber solange man am Abend glücklich und erschöpft vom Tal auf den Gipfel starrt, stellt sich die Frage nach dem Meer gar nicht.

Romantische Naturmetaphern sind bei uns jungen, nach Resonanz lechzenden Stadtmenschen ja gerade wieder schwer in Mode. Rücksichtlose Feiglinge können sich so ihr schlechtes Gewissen zurechtpoetisieren und ihre Angst von der Banalität und Alltäglichkeit emotionaler Arbeit hinter Bildern verstecken, die größer sind als ihre WG-Zimmers.