Erst wäre ich fast über ein Gutachten (Bachelorarbeit), dann über eine Mail (Danksagung), dann über eine andere Mail (Todesmeldung) und schließlich über eine Kerze (Wilhelm Böttcher) gestolpert.
„Vielen Dank für die Erdung mit Ausblick.“
seit 2016 [2009]
Erst wäre ich fast über ein Gutachten (Bachelorarbeit), dann über eine Mail (Danksagung), dann über eine andere Mail (Todesmeldung) und schließlich über eine Kerze (Wilhelm Böttcher) gestolpert.
„Vielen Dank für die Erdung mit Ausblick.“
Wir verhandeln unsere Position zwischen Form und Funktion. (Du DT. Ich GWK.) Warum stört mich das eigentlich? Sonst verfechte ich doch das Unzweckmäßige. (Aber vielleicht nicht als Ornament?) – Je abstrakter sie werden, desto konkreter und matschiger werde ich.
Ich krieche unter dem Schiff hervor. Niklas Luhmann und Gottfried Wilhelm Leibniz stehen daneben, ohne auch nur den Anschein zu erregen, mir beim Putzen des Zimmers helfen zu wollen. Passiv-aggressiv sauge ich um die Beiden herum. Sie geben sich unbeeindruckt.
Händchendhaltend mit Pepe durch Ikekistan, bis uns in der offenen Wohnküche in Naturholzoptik die Anderen begegnen. Noch nicht, Schatz.
Der IKEA-Schlafzimmerplaner vermittelt vollkommen unrealistische Vorstellungen davon wie sich Leute ihre Zimmer einrichten wollen. Beziehungsweise erzeugen die Ausstellungsräume und Kataloge diese Vorstellung wahrscheinlich überhaupt erst. Das resultiert dann – durch Instagram und Co verstärkt – in diesen absurden Neobiedermeier Wohnlandschaften, die sich nicht entscheiden können, ob sie Bau- oder Landhaus sein wollen…
Die Suche nach einem kanariengelben Pullunder, einem bunten Seidenbinder und einem gepflegten Schnurrbart stellte sich als emotional schwierig heraus. Im Kreis der Familie lies sich die Krawatte ohne Probleme schnüren, doch überall sonst dachte er in den falschen Momenten an die richtigen Fernzüge und strangulierte sich. Sein Yoga Lehrer sah zufrieden und zu und nickte zufrieden. Obwohl er schluchzte und weinte, achtete er auf seine Atmung.
Liebes Rhythmustagebuch. Heute haben wir uns im Takt des Photoautomaten Gedanken über eine Tanzperformance auf Twitter gemacht. Die zentrale Frage dabei ist: Wie werden wir wohl aussehen, wenn wir hier fertig sind?