Monat: April 2018

02.04.2018

Auf der Düne hinter dem Haus steht wieder das Reh. (Warum gibt es auf so einer großen Sandbank eigentlich Rehe?) Entweder ist an dieser Düne etwas besonders, oder das Reh läuft einfach jeden Tag mehrmals hier vorbei. So viele Möglichkeiten für Spaziergänge hat es hier ja nicht.

Natürlich ist es vielleicht nicht immer dasselbe Reh. Das lässt sich auf die Entfernung nicht so genau sagen. Als einsames Reh ließe sich eine Population wohl auch nur schwer aufrechterhalten. Aber die Vorstellung, dass ein spezielles Reh immer wieder auf eine besondere Düne zurückkehrt, um sich mir zu zeigen, ist halt magischer. Bei Wind, Regen und Ermattung noch mehr.

01.04.2018

Eigentlich wollte ich auf der Insel das Internet auslassen, da erwische ich mich doch auf ZEIT.de. Eine Reihe über den Umgang mit dem Sterben. Trauerarbeit. Dafür bin ich auch hier. Auf einer Insel kann man nicht weglaufen. Also man kann schon, aber nur im Kreis und am Strand ist das sehr anstrengend.

Am Abend will ich einen Podcast runterladen und mache kurz das Internet an. Aus blinder Gewohnheit öffne ich Instagram. Da sitzt du plötzlich in einem Bild deiner Mitbewohnerin. Von hinten fotografiert, im Halbdunkeln beim Osterfrühstück sitzend, aber ich erkenne die hochgesteckten Haare und diesen Nacken sofort. Ich fahre mit meinen Fingern durch die wilden Stränen, die über deine Schulter fallen. (Warum frühstückt ihr wohl in ihrem Zimmer? Weil der Tisch in der Küche zu klein ist?)