Monat: Juni 2018

23.06.2018

Auf dem Platz stehen schöne junge Menschen mit schlauen Gesichtern und rufen nach Europa. Leider sind es zu wenige, als das jemand antworten würde. Aber in der ersten Reihe darf man sich das natürlich nicht anmerken lassen. Damit die Stimmung nicht zu gut wird, warten der Terminkalender und von Angst und Othering besessene Facebook-Kommentare mit Bier und Zigarette am hinter der Polizeikette.

22.06.2018

Hollow Matters – (Antoine Carle, MAC Präsentationen 2018)

So ganz werde ich den Eindruck nicht los, dass der Choreograf mehr an den Gipsmulden, Latexabgüssen und Wachsskulpturen, als an den Performer*innen interessiert ist. Das eindrucksvollste Tanzsolo kommt dann auch von einem an Seile gespannten FleischLatexlappen im Schweinwerferlicht. (Das Publikum atmet erfreut auf: Endlich gibt es eine Bühne!) Wenn der Körper so zum Material werden soll, dann kann man ruhig mehr Objekttheater wagen. Und noch mal zum Mitschreiben: Leuchtende Schlitze in einem Vorhang, durch die Leute ihren Kopf stecken erzeugen den Raum hinter dem Vorhang erst. Auch eine Frage der Bühne.

21.06.2018

Welche Faktoren sorgen dafür, das sich eine gerichtete, intersubjektive Spannung als flüchtige Erfahrung bedeutsamer Bezogenheit entlädt? Wie bauen wir uns einen Resonanzdetektor ohne Athmosphärenbeschleuniger?

 

20.06.2018

Ich sitze ganz still am Ostkreuz und winde mich gequält. Bahnen kommen und gehen. Zwei Erinnerungen setzen sich zu mir. Schnell wird klar, dass sie die Illusion von Eindeutigkeit nicht aufrecht halten wollen können.

Warum liegen „wie würdest du dich gerne an dein Handeln in dieser Situation erinnern“ und „was würdest du jetzt gerne tun“ eigentlich oft so schmerzhaft weit auseinander?

19.06.2018

Flow = Theorie + Technik + Ästhetik

18.06.2018

Handy (Bildschirm mit Macke)
Kopfhörer (Kabel mit Macke)
Seehofer (Macker mir Macke)

Laufschuhe (zu alt)
Fahrrad (zu klein)

Selbstwertgefühl beim Vortrag über Küchenkonzeptkunst und die europäische Kochavantgarde „am Beispiel des Gänseleberproblems“ im Bühnenbild aus Beraterinnenerzählungen, Budgetgefühlen und der Verwirrung darüber, wann Belehrung weh tut und wann sie für den Wunsch nach der Erfahrung und dem neuen gemeinsamen Horizont überwunden werden muss (angekratzt)

17.06.2018

Dienstbare Geister (2017)

Zwischen der ersten Enttäuschung (es ist nur eine Vorführung, keine Aufführung) und der unnötigen Schlussrunde (jetzt darf jeder noch mal ein Statement abgeben, damit das jetzt bloß nicht für sich steht) entfaltet sich ein berührendes und schlau gebautes Hörspiel mit Gegenwartsbezug und Geschichtsbewusstsein, das aufgrund seiner Form (über 100 Minuten, zwei Teile, mehrsprachig mit Übertiteln) leider nie das Feuilleton verlassen wird. Und kein Wunder, dass bei der Veranstaltung der Altersdurchschnitt über 50 liegt. Zwei Stunden gucken, ohne etwas zu sehen? Wie soll man das als unruhiges Digitalkind denn aushalten? Gebt uns wenigstens einen wabernden Bildschirmschoner!