A Ram Sam Sam und Atte Katte Nuwa müssen zur gleichen Zeit ins deutsche Kinderliedgut eingeführt worden sein, nur wann und wie finde ich nicht raus. Meine Theorie ist, dass es irgendwann mal eine Sammlung von Kinderliedern aus aller Welt gab, die sich besonders gut verkaufte. Aber auch in Tunesien hat man als Kind wohl A Ram Sam Sam gesungen und auch im englischsprachigen Internet finden sich Berichte dazu. Wikipedia verweist auf eine britische Einspielung des angeblich marokkanischen Kinderlieds aus den 1960er Jahren, aber auch an diesen Quellen gibt es Zweifel.
Jahr: 2020
16.09.2020
Zweimal Schritte aus der Komfortzone in die leichte Überforderung, beim Bewerbungsgespräch und beim Tanzkurs. Er hat sich stets bemüht und man sieht ihm die Freude und das Talent an, nur die Choreografie und diese Art von Bewegungen sind ihm noch fremd.
15.09.2020
Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien (2020, Regie: Bettina Böhler)
Aber zwei Stunden Schreien macht müde. Zwei Stunden vom Getriebenen getrieben werden. Das passt schon, aber ist nicht das Gefühl, mit dem ich erwartet habe, aus dem Kino zu kommen. Beuys, Schlingensief, Schneider, alles Rhein und Ruhr.
14.09.2020
Am Morgen referiere ich noch, dass Männer über den Tag hinweg viel stärker hormonellen Schwankungen ausgesetzt sind als Frauen. Eine super Ausrede, vielleicht aber auch nur ein Montag.
13.09.2020
Im Museum wird uns erklärt, dass es Museumserde gibt. Das ist Erde, die auf über 50 Grad erhitzt wurde, um alle Kleintiere zu töten und so vom klimatisierten und hoch versicherten Ausstellungsraum fernzuhalten.
Beim Abendessen finden wir fast ein Dutzend Würmer im Salatkopf. Auf dem Balkon bekommen sie auf ein paar geopferten Blättern noch eine Chance, sich Flügel anzufressen.
12.09.2020
Der bittere Nachgeschmack auf den Lippen des auf dem Balkon zusammengerollten Katers im Septembersonnenschein. Zum Glück bin ich auch dieses Mal wieder mit einem gnädigen Exemplar gesegnet. Geheime Trinkergene? Oder doch heimlich gut hydriert?
11.09.2020
Die erste Geburtstagsfeier seit März. Ausgesuchte Gäste, verlegene Ellenbogenstupser, geöffnete Fenster und schlechte Witze, um die Unsicherheit zu überspielen, wenn Vorsicht auf müde Ignoranz und trunkene Ausgelassenheit trifft. Wo es Gin gibt, wird irgendwann immer auch gekuschelt, so will es die unironische Bowle, die jede aufnimmt, der das Bier nicht mehr schmeckt. Weil mehrere Filmemacher:innen und Fotograf:innen anwesend sind, wird irgendwann ein Set gebaut, Pflanzen und Stoffe aus den Zimmern herbeigetragen, Lampen installiert und jede:r, die dieses Jahr auch dreißig wird, muss posieren. Ich bin für die Instagramfilter zuständig.