Gute Laune merke ich daran, dass ich beim gleichen Podcast, den ich immer höre, nicht nur grinsend, sondern laut lachend durch die Straßen laufe. Heute mit einem Basketball im Beutel und darunter zerknickt die Einkaufsliste (Blumenkohl, grüne Bühnen, Tomaten) für das Abendessen.
Jahr: 2020
02.09.2020
Hörspielspaziergang ohne Schal. Die Bewegung muss ich mir erst wieder angewöhnen. Handy, Schlüssel, Geld, Maske, Schal.
01.09.2020
Ich gehe mit einem Eis, einem großen Cornetto King Cone, das ich zu Ehren eines abwesenden Geburtstagskindes esse, nach dem Abendessen spazieren. In einem EMS Studio brennt noch Licht, zumindest in einer Hälfte des Ladens, es scheint aber schon geschlossen zu haben. Im halbdunkel steht eine verdrahtete Mitarbeiterin des Studios und starrt angestrengt ins Nichts. Hat sie den Job vielleicht nur angefangen, um heimlich nach Ladenschluss länger als 20 Minuten pro Woche trainieren zu können?
31.08.2020
Tag der dazwischengekommenen Dinge.
30.08.2020
Die große Sonntagsmüdigkeit.
29.08.2020
Ein Schaumbad, ein süßes alkoholisches Getränk mit Eiswürfeln, eine Kerze, das weit geöffnete Fenster zum Spätsommerabend, Hubschrauber, die über dem Haus kreisen, unverständliche Lautsprecherdurchsagen und manchmal trägt der Wind auch das Gebrüll aus dem Regierungsviertel bis auf meine dampfende Brust. Selbst wenn ich das Handy ausschalte, werde ich sie nicht los.
28.08.2020
„Arschloch“, ruft die Frau und blickt mir dabei grimmig in die Augen, während sie versucht, ihre drei Hunde bei sich zu halten. Ich habe in Gedanken auf dem Fahrrad den Zebrastreifen übersehen und kurz darauf wird mit übel. Dabei meint sie gar nicht mich, sondern meinen Regelverstoß, das Unrecht, das ihr getan wird und wahrscheinlich auch ihren Tag und vielleicht den Rest ihres Lebens gerade.