Durch Schneewehen joggen.
Monat: Februar 2021
06.02.2021
(Granatapfel) Moscow Mule
05.02.2021
Hackfleisch-Käse-Lauch Suppe, nur vegan, also ohne Hackfleisch, Käse und ohne Sahne. Aber das macht nichts, denn der Name zählt. In dem Moment, in dem ich serviere und den Namen spreche, wissen alle, was gemeint ist und was sie zu tun haben. Die Suppe verwandelt sich und der Raum verwandelt sich und der Zauber hält, bis das Fremde in der Luft jemanden zu viel Angst einjagt: „Haha, als ob… Oder?“
04.02.2021
Bisher war die Theorie ganz einfach: Wer bei einer Runde Skip-Bo gewinnen will, muss im Uhrzeigersinn hinter A. sitzen. Die wird im Laufe des Spiels nämlich immer ungeduldiger ihrer Karten loszuwerden und achtet dann nicht mehr auf die Karten und Möglichkeiten der anderen Spieler:innen. Der Rest ist Kartenglück.
Heute mussten wir die Theorie anpassen: Es hilft auch, keine dummen Spielzüge zu machen. Die vermeidet man, indem man weiter als einen Schritt in die Zukunft denkt, ohne dabei die Gegenwart wieder zu vergessen. Lässt sich so ein erweiterter (analytischer) Horizont trainieren? Spieler:innen mit „Um die Ecke gedacht“ Erfahrung (ZEITMagazin) sind auf jeden Fall klar im Vorteil.
03.02.2021
Bodennebelschwaden im Tiergarten. Als ich mit dem Fahrrad an der Ampel stehe, denke ich erst, meine Brille beschlägt, dabei trage ich gar keine Maske. Auf den Wiesen schmilzt der letzte Schnee und steigt dem Regen entgegen. Das dünne Eis schwimmt unter einer riesigen Pfütze.
02.02.2021
Ich verzeihe dem Toast und dem abgebrochenen Schlüssel im Fahrradschloss. Ich schwebe einen Zentimeter über dem Boden und dufte nach Lavendel, Hopfen, Baldrian, Melisse, Passionsblume und Johanniskraut, denn Google sagt, das sind alles beruhigende Kräuter. Meine Haare sind nicht nur blond, sie leuchten in goldener Sanftmut. Und das erstaunlich ist, das meine ich sogar nur ein kleines bisschen ironisch.
01.02.2021
Morgens: „Ok, ich darf mir montags nicht zu viel vornehmen, sonst hänge ich am Dienstag durch. Das kenne ich schon. Kleinvieh macht auch Mist und wenn ich ehrlich zu mir bin, muss auch nicht alles davon heute erledigt werden. Es wäre schön, aber niemand stirbt, wenn nicht.“
Nachmittags: „Na gut, die drei Sachen kann ich auch über die Woche verteilen, dann habe ich nach dem Abendessen nicht mehr so viel zu tun, sondern kann zur Ruhe kommen.“
Am späten Abend: „Verdammte Dreckskacke. Zu viel vorgenommen und es hat sich nicht mal gelohnt. Ich müsste jetzt schlafen gehen, bin auch müde, aber dann gebe ich dem Tag gegenüber auf.“