Monat: November 2021

09.11.2021

Interpretationsstufe 1: Frust.

Interpretationsstufe 2: Auspowern und den Gefühlen Muskeln machen, ein spontaner erster Spaziergang mit dem neuen Wintermantel und unerwartet Zeit zum Schreiben.

Interpretationsstufe 3: Wut.

Interpretationsstufe 4: Frust und Ausdruck.

08.11.2021

Dem Urlaub mit der Liste begegnen. Obwohl es gerade das Wesen von Listen ist, dass sie warten können, durfte konnte ich es nicht.

07.11.2021

Schon vorbei? Beim Packen wird mir schwer ums Herz und ich suche nach Ablenkung. Erst indem ich mir Schuldgefühle einrede zu langsam zu sein und unangenehmen Putzaufgaben auszuweichen, und dann mit Gedanken an mein Geburtstagsgeschenk, das mir mittlerweile etwas peinlich ist, weil ich ihm aus Verlegenheit noch eine Einladung zu einem Wochenendausflug beigefügt hatte, die sinnbildlich für die Sorge steht, ihr nicht genügend bieten zu können.

Im Zug ist dann alles wieder wie weggeflogen. Sanfte Beschleunigung Richtung Berlin. Eine Stadt so groß, dass man an unterschiedlichen Bahnhöfen aussteigt. Erst mit der dampfbetriebenen Schmalspurbahn, dann mit der Regionalzug und schließlich mit dem Intercity.

Auf den Plattformen zwischen den historischen Waggons ist Platz für romantische Abschiedsszenen aus historischen Filmen. Laut gegen das zischen und rattern. Im Großraumabteil wird geflüstert, nicht gerannt.

 

06.11.2021

Kamerafahrt vom Sofa raus aus dem Fenster in den wolkenverhangenen Nachthimmel. Man sieht uns eng umschlungen auf dem Sofa liegen und Musik hören, dann durch das Glas, das Fenster wird immer kleiner, irgendwann ist nur noch das Haus als Lichtpunkt zu erkennen und dann verschwindet die Kamera in den Wolken. In dem Moment beginnen der Abspann. Die ganze Zeit ist die Musik aber weiter zu hören. Kleine Szenen neben den Credits. Heimvideos. Wie es uns nach all dem ergangen sein wird.

05.11.2021

Muscheln, Wildschweinburger und Sanddornpunsch. Das muss nicht besonders gut nebeneinander aussehen, muss nicht zueinander passen, so wie ich glaube, nicht in dieses Restaurant zu passen und von den Blicken der anderen Gäste entlarvt zu werden. Nein, schmecken muss es.

04.11.2021

Endlich Regen. Keine Ausrede mehr notwendig, um auf dem Sofa und im Bett zu bleiben.

03.11.2021

Ich übernehme mich mit der Strecke und laufe von Kühlungsborn West bis nach Heiligensee, weil ich Probleme die Zukunft manchmal ganz gut verdrängen kann – heute eben den Rückweg – und weil es immer wieder so scheint, als sei ich gleich da. So kurz vor dem Ziel umzudrehen hieße dann ja aufzugeben, behaupten die liegen geblieben Prinzipien, auch wenn es eigentlich nichts zu gewinnen gibt. Nur Kopfschmerzen. So einen verspannten Kiefer muss man sich verdienen. Den bekommt man nur, wenn man oft genug übt, die Zähne kräftig und grundlos zusammenzubeißen.

Option A: Paracetamol
Option B: Gin Tonic aus der Dose