Ich war mir sicher, dass das Buch in der Buchhandlung um die Ecke vorrätig sein würde. (Trost. Vier Übungen von Hanna Engelmeier.) Schließlich war es in den vergangenen Tagen gleich bei drei Buch-Influencer:innen auf Instagram aufgetaucht. Ich hatte mir sogar schon einen Tweet zurechtgelegt, den ich mit dem Foto des Buchs und einer Ingwerknolle posten wollte, die ich mir auf dem Weg zur Buchhandlung gekauft hatte: „Wolkiger Tag. Um nicht krank zu werden Ingwer und Trost gekauft.“ Aber natürlich hatten sie das Buch aber nicht da. Kein Trost, nur Ingwer und freudig schmatzender Jackfruitgenuss.
Jahr: 2021
20.08.2021
19.08.2021
Der letzte Termin fällt aus. Ich ziehe mit Schlappen, Decke, Kirschkernkissen und Tee in den Schaukelstuhl auf den Balkon und bleibe da.
18.08.2021
Lächelnd läuft mir beim Scrollen die Zahnpasta aus den Mundwinkeln. „Wenn du wüsstest…“, denke ich und vielleicht mache ich wirklich eine Liste mit all den Dingen die mir Übertrieben, Peinlich und ZuViel vorkommen und arbeite mich der Reihe nach vor.
17.08.2021
Egal um welche Uhrzeit der Wecker klingelt, der Tag ist doch zu kurz. Beim Discounter und beim Wertstoffhof wünscht man mir noch einen schönen Abend, da habe ich gefühlt gerade erst mit dem Sommer begonnen und werde nervös, weil sich noch etwas nach dem Abendessen vorzunehmen, meistens nicht besonders erfolgreich ist.
16.08.2021
Die Bilder des Wochenendes kollidieren mit denen aus dem Liveticker. Rückzug in den Weltraum.
15.08.2021
Sich nebeneinander öffnen, an der Tränengrenze Luft holen und dann frontal ineinander purzeln.
Im Zelt, am See, im Auto und hinter der sich schließenden Zimmertür.
14.08.2021
Das Belastende am Zelten ist nicht die Kälte, die Feuchtigkeit, der Dreck, die Geräusche in der Nacht und auch nicht das Kriechen und Kauern. Das anstrengende ist der Zeltplatz, die Menschen und das jede Kleinigkeit geplant und bedacht werden muss. Wann wird was, wann, wo in welcher Reihenfolge verstaut, umgeräumt, aus- und eingepackt, inklusive des eigenen Körpers. Mental Load Horror für vorausdenkende Gewohnheitstiere wie mich, die ein paar Tage brauchen, um sich in einem neuen Ordnungssystem einzurichten und/oder in den kontrolliert chaotischen Entspannungsflow aneinandergereihter Einzelmomente überzugehen.