Erster Besuch im Berliner Schloss Palast der Republik Humboldtforum. Alles ist gut ausgeschildert, nur die Ausstellungen nicht und die Dachterrasse ist ab 16:00 Uhr geschlossen, weil es Wetter gibt. Der Mitarbeiter, den wir danach fragen, zeigt uns Fotos vom Ausblick auf seinem Handy.
Jahr: 2022
22.01.2022
21.01.2022
Wer keine Universität mehr hat, der baut sich selber eine. Und wer kein guter Bandenführer ist, sucht nach denen, die es schon gibt. Aber seit wann schalten Revolutionäre Kontaktanzeigen, wenn sei eine neue Zelle suchen.
Fünf Euro für zwei Tafeln gute Schokolade ausgeben, aber dann zu geizig sein, um die Monatsmitgliedschaft für einen Discord Server zu bezahlen?
20.01.2022
Bei all dem Gewackel auch mal halten können, selber Fels sein. Ein kochender, wohlfrisierter Fels, mit Ohrringen und Hüftschwung, aber ein Fels.
19.01.2022
Nach dem Frühstück gleitet mein Blick durch die Küche und sieht alles was dreckig und unordentlich ist, alle Flecken an der Tapete, alle Provisorien, alle „hier könnten wir doch“, „da sollten wir“ und „das hier werden wir mal“, die mir normalerweise nur auffallen, wenn ich die Wohnung durch die Augen von Besuch sehe. Heute sitzt das alles schwer auf den Schultern.
18.01.2022
Dann nichts. Ich hatte das, was mir an diesem Tag am wichtigsten war, geschafft, war nicht mal besonders Stolz darauf und vom Himmel stieg kein Engel, um mir zu gratulieren oder mir den Stift für den zweiten, noch ausstehenden Text zu reichen. Stattdessen war da nur die Liste der Sachen, die ich sonst heute noch erledigen wollte. Also doch zurück ins Bett.
17.01.2022
Nach Windgeheule, Donnerregen und Graupelschauern klärt es am späten Nachmittag nochmal auf und die tiefe Abendsonne scheint über einen fast gänzlich blauen Himmel und in ihr zugewandte Straßen. Geübte Spaziergänger wissen, welche Spreekurven und auf den Brücken sie ansteuern müssen, um schweigend mit geschlossenen Augen nebeneinander zu stehen.
16.01.2021
Sonntag Abend im Hit Ullrich Verbrauchermarkt am Bahnhof Zoo. In der langen Schlange an den Kassen meine ich vier Gruppen zu unterscheiden:
1. Die Internationalen, die noch nicht an den deutschen Sonntag gewöhnt sind.
2. Die Ausgestoßenen und die Partytiere, nicht nur am Outfit zu unterscheiden, sondern auch an der Qualität des Alkohols und der Snacks, aber sie gehören zusammen, denn beide können kaum darauf warten.
3. Die alten Junggesellen mit einer einzelnen Packung Cordon bleu aus der Tiefkühltheke.
4. Und solche wie uns, die Spaziergänger, die ein Ziel brauchten und die Chance nutzen, um Kleinigkeiten zu besorgen, die das Essen oder den Abend angenehmer machen. Den Mann mit dem WC-Reiniger zähle ich dazu.