Sie, tropfend vor mir im Flur.
Ich, brauchst du Nassistenz?
Mehr ist heute nicht drin.
seit 2016 [2009]
Sie, tropfend vor mir im Flur.
Ich, brauchst du Nassistenz?
Mehr ist heute nicht drin.
Symptome, Blutdruck, EKG und Handauflegen passen ihm nicht recht zusammen. Morgen soll ich noch mal zum Blut abnehmen kommen. Mein Hausarzt mag eine manische Fixierung auf Karl Lauterbach haben und seinen Patient:innen lange gesundheitspolitische Vorträge halten, um mit seiner eigenen Überforderung klarzukommen, aber gründlich ist nicht nur darin.
Ich habe wohl die Phase der Gruppentherapie erreicht, in der ich die Gruppe vermisse, wenn sie ausfällt. Und das liegt weder am Raum, noch an den Menschen, sondern eher an dem Versprechen, was sich in diesem Setting mit der Zeit aufgetan hat, ein Ort für die Dinge zu sein, die nicht schon beschriftet in mein Leben treten. Aber weil dieser Ort gleichzeitig so gefährlich ist, drängen sich die Dinge, über die ich reden müsste oder sollte, gerade in einer Woche auf, in der sie im sicheren Konjunktiv verharren können. Ich vermisse das Zögern und Mut fassen.
Was für ein Zirkus. (Pluspunkte für salziges Popcorn.)
Wenn ein Fünftel der Studierenden ihre Kamera eingeschaltet haben und wenn davon sich über die Hälfte am Seminar beteiligen, dann ist das ein Erfolg, nehme ich an. Dann kann ich jetzt ja wirklich krank werden.
Erst bin ich froh, einen Grund zu haben, nicht zu der Veranstaltung gehen zu müssen, dann sehe ich die Fotos mit Menschen, mit denen ich gerne geredet hätte, dann werde ich so krank, dass ich froh bin, nicht gegangen zu sein, und dann ist doch auch alles egal.
Um sieben wird am Frühstücksbuffet des Hotels gedrängelt und geschubst. Wer heute Verträge abschließen will, muss schon beim Griff in die Brötchen die nötige Entschlossenheit zeigen, sonst wird das nichts. Frisch gepresster Orangensaft für echte Machertypen. Mit Müsli wird kein Gewinn gemacht, Wurst muss es sein.