Ich habe wohl die Phase der Gruppentherapie erreicht, in der ich die Gruppe vermisse, wenn sie ausfällt. Und das liegt weder am Raum, noch an den Menschen, sondern eher an dem Versprechen, was sich in diesem Setting mit der Zeit aufgetan hat, ein Ort für die Dinge zu sein, die nicht schon beschriftet in mein Leben treten. Aber weil dieser Ort gleichzeitig so gefährlich ist, drängen sich die Dinge, über die ich reden müsste oder sollte, gerade in einer Woche auf, in der sie im sicheren Konjunktiv verharren können. Ich vermisse das Zögern und Mut fassen.
Jahr: 2023
21.10.2023
Was für ein Zirkus. (Pluspunkte für salziges Popcorn.)
20.10.2023
Wenn ein Fünftel der Studierenden ihre Kamera eingeschaltet haben und wenn davon sich über die Hälfte am Seminar beteiligen, dann ist das ein Erfolg, nehme ich an. Dann kann ich jetzt ja wirklich krank werden.
19.10.2023
Erst bin ich froh, einen Grund zu haben, nicht zu der Veranstaltung gehen zu müssen, dann sehe ich die Fotos mit Menschen, mit denen ich gerne geredet hätte, dann werde ich so krank, dass ich froh bin, nicht gegangen zu sein, und dann ist doch auch alles egal.
18.10.2023
Um sieben wird am Frühstücksbuffet des Hotels gedrängelt und geschubst. Wer heute Verträge abschließen will, muss schon beim Griff in die Brötchen die nötige Entschlossenheit zeigen, sonst wird das nichts. Frisch gepresster Orangensaft für echte Machertypen. Mit Müsli wird kein Gewinn gemacht, Wurst muss es sein.
17.10.2023
Köln ist eigentlich auch ganz hübsch. In Berlin vergisst man so schnell, dass es auch in Deutschland andere Städte gibt, in denen man leben könnte, vielleicht leben würde, wenn die Dinge anders gekommen wären.
16.10.2023
Noch ein Zug mit Verspätung.
Spritzen auf den U-Bahn-Treppen.
Hotelbettfernsehen.