Monat: Februar 2024

15.02.2024

Auf die Fahrradampel sind gerade noch so erkennbar Smileys gemalt. Die meiste Zeit hängen die Mundwinkel nach unten, nach drei Sekunden unbeeindruckter Ausdruckslosigkeit beginnt dann das grüne Grinsen.

In manchen buddhistischen Traditionen tragen die Mönche gelbe oder orange Gewänder. Dauerwach wie die Radfahrer in der Gelbphase versuchen sie zu sein. Das Losfahren beginnt im Warten oder so.

14.02.2024

Zum Valentinstag bestelle ich mir Unterhosen mit alberner bis sexy Aufschrift, je nach Blickwinkel, dabei brauche ich gar keine neuen Unterhosen, aber irgendeine Rechtfertigung fordert meine Banking-App seit der neusten Version. Beim Login muss ich Zebrastreifen erkennen, beim Überweisen Buchstaben entziffern und bei Bestellungen Konsumgründe erfinden.

13.02.2024

Diese Sorte sportlicher Yogalehrer mit Man-Bun, Mallorca Retreat Freundlichkeit und einer sehr großen Freude daran, wie korrekt er die Sanskrit Begriffe aussprechen kann, also auch die Sorte des kleinen geheimen Neids, eher als auf die Stimmigkeit des Gesamtbilds, als auf seine Teile.

12.02.2024

Was besonders hängen bleibt: Dass der Partnerkreisverband in Thüringen bis auf wenige Ausnahmen keinen Wahlkampf mit Infoständen machen wird. Zu gefährlich.

11.02.2024

Beim Spaziergang (auch bei diesem Wetter sollte ich ja wenigstens einmal am Tag vor der Tür gewesen sein, denn nur so bekomme ich den Haken in der App, weil ich sieben Tage in Folge mindestens 5.000 Schritte am Tag gelaufen bin, und wer zu alt für Fleißbienen im Hausaufgabenheft ist, der muss halt Haken sammeln, damit der Befehl nicht nur einfach so durch den Kopf nachhallt) sehe ich insgesamt drei Hunde, denen ein Bein fehlt. Klar, denke ich, wer froh sein kann überhaupt noch Gassi gehen zu können, den stört auch so ein bisschen Regen nicht.

10.02.2024

Hinder der Schwelle des Selbstakzeptanz lauert die Angst vor dem Identitätsverlust – Weswegen ich nichts dagegen hätte, wenn bei einem Stimm- und Sprechtraining mein Sprachfehler verschwinden würde, aber niemals deswegen Stimm- und Sprechtraining in Anspruch nehmen würde.

09.02.2024

So ganz aus dem Kopf geht es mir dann doch nicht, dass uns der Mitarbeiter hören könnte, der die Artothek betreut. Paare, die sich wie bei IKEA benehmen und darüber nachdenken, welches Bild besser ins Wohnzimmer passen würde. Dass es doch bitte nichts Düsteres sein soll. Und eine Nummer kleiner für den Flur. Im Museum wahren die Menschen wenigstens den Schein, aber weil das Fenster zur Auswahl begrenzt ist, hört er hier den ganzen Tag nur Dekorationsgespräche.