Monat: Mai 2024

10.05.2024

Das auch über Berlin Polarlichter zu sehen gewesen sein sollen, lese ich erst, als es schon wieder hell wird und ich auf dem Balkon das Durchatmen zwischen dem Aufräumen und dem Schlafen gehen herauszögere. Ab jetzt dürfen die Vögel weitersingen. Die scannen die QR-Codes an den Bäumen und fügen Songs zur Hofplaylist hinzu. Das Begleitzwitschern lässt sich stufenlos regeln. Im Katalog sind alle Hits der Frühschicht. Wenn sie wollen, dann leihe ich ihnen auch gerne meine Lichtmaschine aus. Angeblich stimmte heute sogar die Farbe.

09.05.2024

Die Eisdiele ist nicht die beste, aber die einzige, die es hier gibt und das erzählt die Schlange vor der Tür natürlich nicht, sie quengelt und drängelt nur gierig und will noch eine Kugel mehr, mindestens, eigentlich lieber einen Eisbecher, mit Sahne und Streuseln, den bunten Streuseln und noch auf gar keinen Fall nach Hause.

08.05.2024

Der Blick auf die Schnapskarte bestätigt: Hinter Whiskey, Rum und Wodka wird es eng.

07.05.2024

Animal Flow. Tiere tanzen für Großstadtgestalten.

06.05.2024

Bisschen spät für die Einladungserinnerung, aber auch zu früh um enttäuscht zu sein.

05.05.2024

Traum: Ein kleines Kind im Schlafanzug jagt aufgeregt auf einer Weide Wildschweinen hinterher, hält sich an deren Hinterteil fest, lässt sich mitziehen bis es schneller ist als es rennen kann, stolpert dann, macht ein Purzelbaum oder Salto in der Luft, kommt im Matsch auf, ohne besonders dreckig zu sein und rennt lachend weiter. Ich freue mich an dem Lachen, habe aber auch Sorge, dass ein Tritt das Kind treffen könnte, oder überrannt oder falsch aufkommen, will den Spaß aber auch nicht unterbrechen, denn auch die Schweine scheinen daran ihre Freude zu haben.

04.05.2024

Als ich nach seinem Garten frage, erzählt M., dass er 10 Jahre gegen das Unkraut gekämpft und dann angefangen habe, mit den Pflanzen zu reden. Jetzt suche sie sich ihren Platz. Das finde ich an sich sympathisch, aber so sieht es auch sonst hier aus. Nach viel versandeter Arbeit und angefangenen Projekten, denen irgendwann die Luft ausgegangen ist. Jeden Abend höre ich ihn eine halbe bis dreiviertel Stunde am Klavier. Klimpern nennt er das gegenüber seiner Tochter. Ziellos, genauso wie er manchmal langsam durch den Garten geht und dabei mehr nach links und rechts zu schwanken zu scheint als andere Menschen. Eine Hand in der langen grünen Gartenjacke mit aufgestelltem Krage. Typ verarmter Landadel mit müden Jazzfingern.