Monat: Juli 2024

31.07.2024

Seit Jahrhunderten erproben Menschen beim Boot fahren, ob ihre Beziehungen tragen. Seit Jahrhunderten ist immer eine Person kurz davor die andere ins Wasser zu stoßen.

30.07.2024

Nur ein Foto von einer Wäscheleine in der Abenddämmerung.

29.07.2024

Eine vage Idee davon, was mit Ego-Tod gemeint sein könnte. Für einen Moment faltet sich die Realität wie ein Bild zusammen, aber auch der Beobachter, das Ich wird mitgefaltet. Ganz kurz nur. Dann überkommt mich die Angst; nicht vor dem Verlust, sondern der Möglichkeit des Loslassens.

28.07.2024

Der erste Morgen, an dem ich schaffe zu schreiben. Weil J. noch schläft, weil ich früh wach bin und nicht in die Kuschelfalle döse, kann der Entschluss reifen. Hungrig im Halbschatten eines Apfelbaums, mit Blick auf den See, die Kulturpresseschau schon im Bett ausgelesen – wie soll das nach dem Urlaub nur funktionieren?

27.07.2024

Auf der Lauer liegen. Am Abend kommen die neuen Nachbarn. Mit Kleinkind. Mist.

Auf Dänisch: „Mama, was mache die beiden da?“ – „Die ändern ihre Pläne!“

26.07.2024

Ausflug zu einer Mühle, einem Wasserfall und in ein weiteres Landcafé. Morgen aber wieder Pause von diesen anstrengenden Gebäcktagen.

Wie man sich in einem kalten See warm hält? Die Hände zwischen die Arschbacken stecken und dann heftig zusammendrücken. Funktioniert für die Hände und den Po.

25.07.2024

Die Schweden stehen auf Oldtimer, besonders amerikanische und gendern ist hier nicht notwendig, weil Frauen in der Szene ein Accessoire für den Beifahrersitz zu sein scheinen. Hetero Cruising ist das. Einparken, langsam die Reihen entlanglaufen und aus dem Augenwinkel auschecken, wo sich ein Nähertreten lohnen könnte.


J. steigt in den See und stirbt, geht den Weg der Gewissheit eines Endes, so oder so. Und als sie die letzten Meter zurück zum Steg watet: Wiedergeburt, ihr Ziel ist nicht nur der Steg, nicht nur das Handtuch, auch ich.