Weil keine Reste von gestern übrig sind und der neue italienische Feinkostladen geschlossen hat, gibt es zum Mittag Frikadellenbrötchen mit Senf, japanischen Algensalat und Club-Mate Zero aus dem Supermarkt. Nur vermittelt das aufgeschrieben leider einen völlig korrekten Eindruck meines Lebens.
Jahr: 2025
06.05.2025
Wollen Sie meinen Samen?
Ich meine ein paar Samen.
Also zum Einpflanzen. Sonnenblumen.
Ich fange noch mal von vorne an:
Hallo, in drei Wochen ist Bundestagswahl.
Äh, falsch. Keine Wahl.
Ich meine. Also wir wollen gar nichts.
Nur Hallo sagen.
Ich habe Sonnenblumensamen.
Zum Einpflanzen. Und Nazi-Sticker.
Also gegen Nazis.
Wohnen Sie hier im Kiez?
Oh. Ok.
Enjoy your holiday.
05.05.2025
Das Versprechen von ImmoScout24 MieterPlus ähnelt dem der katholischen Kirche. Alles wird gut, aber du bekommst, was du verdienst. Eigentümer und Hausverwalter, wir bitten euch, erhöret uns.
04.05.2025
Ausblick auf die große Weichheit, am Rand, am Ring, am Ruhrgebiet. Auf dem Acker der Peripherie stolpert die Sprache beim Versuch, die Berührung zu finden, die alles zusammenhält.
03.05.2025
Das erste Yogastudio seit langer Zeit mit Raufasertapete. Die Workshopleiterin springt immer wieder zwischen spirituellen Wolken und dem fleischlichen Kartoffelacker der nervösen Anwesenden hin und her, was es schwer macht, ihren Blick lange zu erwidern. Ich komme so schnell nicht hinterher. Shiva und Shakti kommen zu spät, weil sie eine Weile brauchen, um einen Parkplatz in dieser Ecke von Friedrichshain zu finden, aber nehmen dann ganz viele tolle Impulse mit. Nach 4000 Jahren Beziehung sei es ja besonders wichtig offen zu bleiben und neue Dinge auszuprobieren.
02.05.2025
Schlauchmänner, Luft- und Himmelstänzer
Körper, die dagegen nur verlieren können
so schlackert nur, wer wirklich frei ist
zumindest für ein paar Minuten Dampfgebläse
01.05.2025
Meine zwei Lieblingsinstallationen haben keinen Namen und keine Nummer auf der Übersichtskarte, sondern sind dekorativer Teil des immersiven Ausstellungserlebnisses. Zu schwach leuchtend, um fotografiert zu werden, zu sehr in einer Nische des Flurs versteckt, um daneben posieren zu können.
Das Licht, welches durch die Löcher der Türspione in die dunklen Flure des alten Hotels fällt und schemenhaft die Fensterfront und gegenüberliegende Straßenseite an die Wand des Flurs projiziert. Ein Video von einem Haus, dass immer wieder zuckend in sich zusammenfällt und aus den Trümmern wieder rückwärts aufgerappelt wird.