Monat: Februar 2025

21.02.2025

Mir schnürt schon die Vorstellung einer Zukunft mit der Verantwortung, so viel zu besitzen, die Brust zusammen und dir weitet bereits die Möglichkeit, das alles einzupacken, den gefühlten Handlungsspielraum bis in die Gegenwart aus. An guten Tagen schaffen wir das Gleichgewicht, an schlechten schleppen wir vorwurfsvoll Gepäck.

20.02.2025

Kaugummi im Schrittrhythmus kauen, mal wieder überwältigt von der Gleichzeitigkeit alles Gemachtseins, aber heute in seiner Inversion. Wetter, Pflanzen, Tiere, Dreck, wie viel und wie wenig es dann doch in diesen Straßen gibt. Zum ersten Mal seit langer Zeit ist Wegziehen wieder eine Option, aber wohin? Ein Feld ist auch nur eine Treckerstraße, die meisten Wälder Baumplantagen. Lassen sich wirklich mehr Gedanken erahnen, wenn nur die Rapsreihen von ihrer Aussaat schreien und nicht alle Schilder und Fassaden?

19.02.2025

Brechts Lied von den Prolls und den Frutten gilt als einer der Wendepunkte seines lyrischen Schaffens und markiert den Beginn seiner posthumen selbstkritischen Auseinandersetzung mit seiner eigene Misogynie und seinen ersten Experimenten mit der Form des Battle-Raps.

18.02.2025

Ach, eigentlich bin ich ganz zufrieden, aber dass man hier keinen Parkplatz mehr findet, ist schlimm. Als Autofahrer fühlt man sich fast schon als Mensch zweiter Klasse.

Herje, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Das einzig gute ist die Verkehrsberuhigung und die neuen Fahrradwege hier in der Straße.

Von wegen Personalmangel. In der DDR sind die Manager dann halt selber die U-Bahnen gefahren. Die jungen Leute wollen heute doch alle lieber Influencer werden.

Investitionen aber in die Stadt. So sieht doch keine Hauptstadt aus. Und die vielen Obdachlosen. Also unseren. Das geht doch nicht.

17.02.2025

Verdruss Verdruss
nix kann, alles muss
niemand da für ’nen Kuss
ob das hält bis zum

16.02.2025

Wenn ich frierend auf die Nachbarin warte, dann weil ich nicht nett zu mir und meinen Pommes bin. Denn damit das Abendessen eine Belohnung und eine Bestrafung ist, ich mich dabei also bloß nicht zu gut fühle, gebe ich zu viel Geld, das ich nicht habe, für schlechte Qualität aus. Damit die eingefädelte Enttäuschung einfacher zu schlucken ist und weil ich noch zum Spätfilm verabredet bin, bestelle ich auch eine Cola. Weil ich nicht fragen will, wo der Flaschenöffner ist, damit ich die unterbezahlten Servicekräfte nicht störe oder falls er irgendwo schrecklich offensichtlich hängt oder liegt, benutze ich meinen Wohnungsschlüssel und der bricht ab.

15.02.2025

So viel schlimmer als sonst sind die Nachrichten ja gar nicht. Keine Ahnung also, ob es an den Sternen, dem Mond, einer Wasserader oder meinem Frühstück liegt, aber jede zweite Tür treibt mir heute die Tränen in die Augen.

Am Ende schwieriger Gespräche frage ich manchmal, ob es etwas gibt, was den Leuten Hoffnung macht und in dieser Gegend sind die Antworten besonders bitter. Wut kann ich aushalten, Kälte ertragen, Stille durchstehen – aber bei so viel Resignation verliere ich den Halt. So viel Kuchen kann ich gar nicht essen.