21.01.2023

Erst bin ich irritiert, dann besorgt, weil nach ein paar Metern auf dem Fahrrad in meinem Handschuh irgendetwas kaltes und hartes an der Spitze des linken Ringfingers ertaste. Anhalten und nachsehen kommt nicht infrage, denn ich bin eh schon spät dran, aber dann erkenne ich es auch schon, es ist definitiv eine Münze. 10 oder 20 Cent, nicht mehr. Ist das hier gerade vielleicht der Anfang eines Märchens über einen magischen Handschuh, der Münzen produziert, denke ich. Wenn ich ca. fünf Sekunden brauche, um den Handschuh auszuziehen, die Münze auszuschütteln und ihn wieder anzuziehen, dann wären das an einem normalen Arbeitstag mit Pausen und Spaziergängen doch auf jeden Fall trotzdem über 1000 Euro, die ich so produzieren könnte! Allerdings haben solche Märchen leider meistens eine Moral, die nicht beim Goldschatz haltmacht. Sicherheitshalber lasse ich die Münze an der nächsten und auch der übernächsten roten Ampel noch im Handschuh. Erst dann hole ich sie heraus, aber keine weitere erscheint. Vielleicht besser so.