Drei rätselhafte Enden:
1. Hochdeutschland – Alexander Schimmelbusch
Auf 200 Seiten großartige (und hoffentlich übertriebene) Exposition folgt plötzlich ein Kapitel in der Zukunft und dann ist Schluss. Wie vom Verlag – oder noch schlimmer – vom Autor aufgezwungen. Irgendwie sehr deutsch, im ängstlichen Sinn des Wortes. Mittendrin und dann für den Rest des Tages:
„Unser Schattenkabinett rekrutiert sich aus der wirtschaftlichen Funktionselite unseres Landes, was einigen als unappetitlich erscheinen wird, im Jahr 2017 aber unabdingbar ist: Denn nur, wer unser verworrenes System von innen kennt, wird in der Lage sein, es durch ein faires, transparentes und wettbewerbsfähiges System zu setzen.“
Das klang bei Robert Habeck heute im Radio noch anders. (Aber der hat auch keinen [Satire-]Podcast.)
2. The Florida Project (2017) – Sean Baker
Die Kamera wechselt für die letzte Szene schlagartig vom 35-mm Film zum Zeitraffer-iPhone. Zum ersten Mal im Film setzt Musik ein, man sieht die Mädchen nur von hinten laufen und ich bin mir nicht sicher, ob ich das alles konsequent oder doof finden soll. (Willem Dafoe, was meinst du?)