23.07.2022

Beim zwanzigjährigen Studiengangjubiläum ist mein Jahrgang (nach den aktuell Studierenden) am stärksten vertreten. Das fühlt sich gut und richtig an. Die meisten haben nach dem Bachelor noch einen Master gemacht, identifizieren sich aber weiterhin über ihre Studienzeit hier. Den Studiengangskoordinator freut das und mich auch, als würde das den Preis des Tickets und der Unterkunft rechtfertigen.

Es ist kein Abend für Selbstverwirklichungsquartett oder Aussprachen. Mit zunehmendem Pegel entspannen sich die Augenwinkel und während das eine schlechte Gewissen zunimmt, löst sich das andere auf. Neben den Getränkekühlschränken steht eine offene Kasse auf Vertrauensbasis. Ein Bier kostet einen Euro. Spät in der Nacht wechsele ich mir mehrmals Ein-Euro-Stücke in Zwei-Euro-Stücke, weil ich für das Frühstück und den Proviant für die Rückfahrt kein Geld abheben will.

Die FDP fordert mehr Eigenverantwortung in der Pandemie und beim Energiesparen, aber für den Einkaufswagen braucht man Kleingeld und im Pissoir ist ein kleines Tor angebracht. So wird das doch alles nichts, wenn wir uns angetrunken einfach zu einer anderen Gruppe stellen, wenn die lustigen Sprüche aufgebraucht sind.