28.02.2022

Weil mir nichts besseres einfällt und weil es irgendwie auch aufregend klingt, antworte ich beim Essen auf die Frage, was ich den Rest des Abends noch mache, dass ich noch einen Song schreiben will. Das überrascht mich selber, denn Songs habe ich mir seit meiner Kindheit nicht mehr ausgedacht, da hießen die auch noch nicht Songs, sondern Lieder. Aber warum nicht, denke ich mir und setze mich mit meinem Verdauungstee ans Klavier und fange an, mir einen Popsong herbei zu summen. Es ist kein besonders aufregender Song, eine einfache wiederholende Melodie, eine kurze Bridge und ein Refrain mit Akkorden, dessen Namen ich nicht kenne, aber es ein Song. Dazu kommt ein Text, der aus genuschelten Pop-Phrasen besteht, die rund um die bitte das Herz nicht zu brechen und/oder anzuhalten angeordnet sind, schließlich habe man ja nur eins. An der Stelle breche ich dann aber ab, weil mich der Song schon langweilt, bevor ich ein Ende gefunden habe. Es ist das alte Wiederholungsproblem. Auch tolle Neuentdeckungen kann ich nicht mehr als maximal drei oder vier Mal am Tag hören. An einem Satz kann ich viel länger feilen. Obwohl ich von Musik durchdrungen bin, nutzt sie sich schneller ab.