Wahrscheinlich handelt es sich um eine höchst politische Frisur. Auf ihrem Kopf treffen Haarschnitte aufeinander, die im westlichen Kulturkreis traditionell sowohl als „männlich„ wie auch als „weiblich„ konnotiert sind. An einer verwachsenen Linie von Ohr zu Ohr zerschellen sie aneinander. An diesem gewaltvoll aufgebrochenen Spalt entblößt sich die wahre Tragik des heteronormativen Patriarchats. Die Absurdität der kontrastreichen Gegenüberstellung eines überwunden geglaubten Geschlechtsfetischismus und die Unmöglichkeit eine klare Grenze zwischen den Frisurabschnitten zu bestimmen, schockiert, belustigt und regt dazu an die eigene Rolle und Verantwortung als Bildträger im körperpolitischen Machtgefüge zu hinterfragen. Ein Vokuhila.
Die Stimme im Radio verkündet gut gelaunt: „Schlechte Angewohnheiten kann man sich nicht wirklich abgewöhnen, aber man kann sich dafür bessere angewöhnen!“