Der IKEA-Schlafzimmerplaner vermittelt vollkommen unrealistische Vorstellungen davon wie sich Leute ihre Zimmer einrichten wollen. Beziehungsweise erzeugen die Ausstellungsräume und Kataloge diese Vorstellung wahrscheinlich überhaupt erst. Das resultiert dann – durch Instagram und Co verstärkt – in diesen absurden Neobiedermeier Wohnlandschaften, die sich nicht entscheiden können, ob sie Bau- oder Landhaus sein wollen…
Jahr: 2017
04.11.2017
Die Suche nach einem kanariengelben Pullunder, einem bunten Seidenbinder und einem gepflegten Schnurrbart stellte sich als emotional schwierig heraus. Im Kreis der Familie lies sich die Krawatte ohne Probleme schnüren, doch überall sonst dachte er in den falschen Momenten an die richtigen Fernzüge und strangulierte sich. Sein Yoga Lehrer sah zufrieden und zu und nickte zufrieden. Obwohl er schluchzte und weinte, achtete er auf seine Atmung.
03.11.2017
Liebes Rhythmustagebuch. Heute haben wir uns im Takt des Photoautomaten Gedanken über eine Tanzperformance auf Twitter gemacht. Die zentrale Frage dabei ist: Wie werden wir wohl aussehen, wenn wir hier fertig sind?
02.11.2017
Zwei Designklassiker. Ein Tisch und ein Burger King.
01.11.2017
Migräne Zimmer!
31.10.2017
Irgendwas mit Heiner Müller und zahnlosen, müden Wölfen. Aber weil sich mit nackten Frauen abzulichten nur die Hälfte aller Probleme löst, schminke ich mich irgendwann als Mitbewohner und springe ins Zimmer: „Süßes oder Saures oder Wohnraum!“
30.10.2017
Ich spaziere zwischen den Badetüchern – dem Mainstream – entlang und studiere die Brandung mit der Gewissenhaftigkeit des Deichgrafens. (Jedoch zu Fuß und mit brasilianischem Easy-Listening auf den Kopfhörern.) Da ertönt eine Stimme und erklärt den Strand zum Forschungsgegenstand:
Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis lag auf der Tiefe; und der Geist der Einkerbung schwebte über dem Wasser. (Deleuze/Guattari)