Jahr: 2020

19.04.2020

Florentin und Stefan reden über Autobahnraststätten. Florentin vergleicht sie mit Weltraumstationen, Stefan mit der Mos Eisley Cantina und beide haben natürlich recht. Die Idee der Weltraumraststätte ist die perfekte Verbindung von Science-Fiction und Western. Der Traum von Stars Wars mit dem Witz von Douglas Adams und Rick & Morty.

Die besten Beispiele dafür findet man in Animationsfilmen und Comics. Manchmal ist es mehr Tankstelle/Werkstatt, manchmal mehr Bar/Casino, aber immer etwas zwielichtig und dreckig. Am besten auf einem grauen, namenlosen Mond, der seine Umlaufbahn verloren hat und wie beim kleinen Prinzen klein genug ist, dass sich darauf nicht verlaufen kann. Hier treffen auf engem Raum und unter flackernden Lampen gestrandete Abenteurer, Händler, Verbrecher, Heimatlose und Touristen aufeinander. Hinter dem Tresen steht ein gefährlich aussehendes Wesen mit Tentakeln und sorgt dafür, dass nur vor der Tür gemordet wird.

18.04.2020

Im Traum zerschmettere ich brüllend einen Teller auf die Fliesen, um zu zeigen, wie wütend ich bin und den anderen zu zeigen, dass ich mich dafür nicht zu schäme. Beim aggressiven Auffegen werden aus den Scherben gekochte Linsen und Fahrradkettenglieder. Die Mischung riecht Balsamico Essig, dampft warm und am Ende reicht mir der Haufen bis zur Hüfte. Ich stochere im warmen Berg wie in einem Misthaufen.

17.04.2020

WIE? Du sprichst nicht fast alle deine Gedanken einfach aus und versuchst sie, während sie dir über die Lippen kommen, zu deuten wie seltsame Träume die einen den Teebeutel vergessen lassen? Na gut, ich kann auch nur unter Gewaltandrohung und Maulkorb Überraschungen für mich behalten und mein Gesicht hört Sätze wie: „Deine Stimmung hat sich gerade verändert. Gerade warst du noch froh, jetzt melancholisch.“ Aber das passiert, wenn man sich so weit öffnet, dass der Wind pfeift. Beides ist wahr, nur nacheinander und eigentlich zählt nur der Fluss, die Richtung, aber die ist manchmal schwer zu erahnen, wenn der Horizont am Moment zu enden scheint und man auswendig gelernt hat dem Moment zu misstrauen, obwohl er doch alles ist.

16.04.2020

Glücksschauerwabern. Sonnengruß auf dem Balkon und ausnahmsweise nicht der Tee, Hände in den Himmel, um an den Wolken kratzen und dann vornüber hängend den Wind in den Beinhaaren zu beobachten. Im Augenwinkel ein Schwarm Vögel über dem Haus, es ist knapp zu warm, um nicht zu frieren, wenn man sich bewegt, ruhig genug um den Stadtlärm zu genießen, und der Sellerie im Ofen braucht noch mindestens zwei Stunden. Genug Zeit für ein Fußbad.

15.04.2020

Ey du.
Ja?
Mach mal ein leidendes Geräusch, damit mein Mitleid nicht so wild durch den Raum schwirrt, sondern hängen bleibt.
Aber es ist ein stummes Leiden.
Das ist ja das Problem. Passiv aggressives Leid quasi.
Pffff.
Besser! Jetzt noch was mehr nach Luft schnappend und vielleicht länger gezogen, vielleicht mit einem Wimmern am Ende.

14.04.2020

Ergänzung beim Schreiben der Einleitung:
Eigentlich müsste es [Öffentliches] (Digitales) Heimeliges Sprechen heißen.

13.04.2020

Spaziergang zählt als Sport, oder? Die Obdachlosen und Dealer, die in der Frühlingssonne unter dem blühenden Kirschbaum im kleinen Tiergarten sitzen können nicht alle Deutsch, aber stimmen mir stumm zu.