Bob Ross sagt: „Wo don’t make mistakes – we just have happy accidents“, und auch, dass man seine konkreten Vorstellungen locker lassen soll, ab und zu in den Perfektionismus reindehnen, Kontrollstretching, damit alles danach weicher ineinander gebürstet werden kann, Beethoven spielt man nicht von einem auf den anderen Tag, nicht mal von ein aufs andere Jahr, warum sollten sich Abend und Morgen an verschämt bemerkten Idealen messen lassen?
Jahr: 2020
02.05.2020
Rotwein, Schokolade und Nüsschen.
01.05.2020
Joa. Aber man könnte das (bestimmt) auch knackiger rüberbringen:
Leibliche Kommunikation oder Einleibung liegt nur von, wenn der spürbar eigene Leib in ein durch diese und verwandte Kategorien des leiblichen Befindens konstituiertes größeres Gefüge eingeht, wenn ein umfassender Leib, in dem er aufgeht, spontan neu gebildet wird. Dies geschieht z.B., wenn er in den Sog der Richtungen eines anderen Leibes gerät, so dass er von dessen Enge, von einem fremden organisierenden Zentrum her als ein unselbständiger Ausschnitt eingefangen und einem umfassenden leiblichen Ganzen eingefügt wird. […] Was latente Einleibung ist, wird daran klar, dass der spürbare eigene Leib im durchschnittlichen Wahrnehmungskontakt keineswegs abgesondert von der wahrgenommen Umwelt gegeben ist, sondern so, dass er in diese hinein verschwimmt oder im chaotischen Verhältnis zu ihr steht. Als chaotisches Verhältnis bezeichne ich die Unentschiedenheit hinsichtlich Identität und Verschiedenheit. Aus dieser Unentschiedenheit kommt der Leib erst dann zu sich, wenn der Mensch z.B. durch Schreck, Schmerz oder das Befreiende eines tiefen Atemzugs leiblich spürbar auf sich zurückgeworfen wird. […] Das Verlangen nach gesteigerter leiblicher Intensität […] ist immer an die simultane Konkurrenz von Spannung und Schwellung gebunden, also an die spannende, engende Stauung oder Hemmung eines expansiven, ausladenden Impulses, der gegen diese Schranke mächtig anschwillt und einem Triumph befreiender Weitung zustrebt. Je schärfer diese antagonistische Tendenzen konkurrieren, desto intensiver und nachdrücklicher drängt sich das Leibliche als Element oder Atmosphäre, worin der Mensch sich findet, dem eigenen Spüren auf.
Hermann Schmitz: Über leibliche Kommunikation, In: Zeitschrift für klinische Psychologie und Psychotherapie 20, 1972, S. 4 – 32.
30.04.2020
Also wenn ich das richtig verstanden habe: Wir sind im Hier und Jetzt beisammen, eingeleibt in der Situation doch körperlich getrennt egal wie nah wir uns kommen. Wie frustrierend die Materie sein kann. Aber über die Unterscheidung von Dieses und Jenem gelangen wir in die Wirklichkeit, um uns als ausgesucht Subjekte und nicht geworfene Verschmelzungvektoren (?) einzuschwingen. Und was heißt das? Also zumindest für mich? Achtsamkeit aus der Benennung heraus kultivieren und die Sprache nutzen, um Weite herzustellen. So?
29.04.2020
Der niedrigste Kontostand am Ende des Monats seit Jahren. (Und deine Ersparnisse? Was für Ersparnisse?) Servermiete, Parteimitgliedsbeitrag, Balkonblumenzubehör, Wohlfühlessen, ein Videospiel, Gesichtsmasken, Spenden für die jetzt Vergessenen, aber dann halt doch auch Spielzeug, drei Bücher und Parfümproben-Set von einer Marke, bei der selbst die günstigsten Flakons über hundert Euro kosten. Der Kapitalismus erzieht zur Konsumkur. Von wegen zu Hause gibt man weniger Geld aus. Jeder Kompensationskauf ist Kopf- und Herzmedizin. Und warum auch nicht. Ist ja schließlich Krise, zumindest behaupteten das die Eilmeldungen. Nur leider geht die noch eine Weile und die Aufträge, die zur Überbrückung eines gedankenlosen Sommers gedacht waren (um sich dann Gedanken zu machen) stecken ihr Geld jetzt lieber ins Überleben als in neue Websites. Also sobald die Masterarbeit abgegeben ist und sich die Stresspickel neu formieren können, heißt es wieder Buch führen. Das ist nicht nur besser fürs Konto und die Umwelt, sondern auch für die Angst vor dem Kontrollverlust.
28.04.2020
Komplexe proprietäre Versöhnungsmatrixen.
27.04.2020
Erst lese ich das eine Kapitel im einen Buch (Wann man gehen muss) und alles ergibt Sinn und dann das andere Kapitel im anderen Buch (Was hilft?) und alles ergibt Sinn, nur sind die Rollen jetzt vertauscht und ich bin wahrscheinlich einfach nur sehr flexibel, belastbar, kreativ, innovativ, begeisterungsfähig, teamfähig, empathisch beeinflussbar. In irgendeinem Buch muss doch die Antwort stehen, das würde ganz viel unangenehme Selbstbeschäftigung vermeiden. Oder ist nicht gerade die ein schlechter Grund, um darauf einen Garten anzulegen?