Müde (Schuld ist immer die Pizza) durch den Tag sporteln.
Jahr: 2020
12.12.2020
Aufgedonnert vor den Bluescreen, aber die Augen sind zu Blau und fangen blitzen, als wäre ich ein Android und ich muss solange an Helligkeit und Kontrast drehen, bis Haare und Jacke zu Matschgold degradiert werden. Nichts, was kitschige Musik und virtuelle Schneeflockeneffekte nicht kompensieren könnten.
11.12.2020
Falten oder trockene Winterhaut? Glückliche Augen, die mich glücklich mach. Milchkaffee (ich lerne dazu, Cappuccino hat mich lange genug enttäuscht), Baumarkt und alles abgehakt, nur der Muskelkater im Zwerchfell müsste nicht sein. In den Arbeitspausen erzählen wir uns im Discord lachend von unseren Luxusproblemen, damit wir uns für unser Glück nicht schämen müssen.
10.12.2020
Es gibt Fortschritte (signifikate, wichtige, emotional bewegende Fortschritte!), die schwer zu vermitteln sind.
„Und warum war das wichtig? Was soll das eigentlich? Bringt dich das wirklich voran? Warum machst du das überhaupt so? Ist da denn schon was bei rausgekommen? Ist da nicht noch ganz viel zu tun? Was ist das langfristige Ziel damit? Wolltest du das nicht schon seit Monaten? Wie funktioniert das? Warum in dieser Form? Wird das noch hübscher? Warum ist das überhaupt erzählenswert?“
Das macht es auch schwierig, für diese Fortschritte Lob oder Anerkennung zu bekommen. Erst in der Verfilmung von 1931 schreit Frankenstein: „Es lebt!“. Im Buch ist er stumm. Es folgt kein Triumph, sondern nacktes Entsetzen.
09.12.2020
Corona-Bonus: Sechs verschiedene Sorten Käse, ein französisches Landbrot, Fenchelsalami, Oliven, Datteln, eine Flasche Crémant und ein Weißwein, der nach Bier/Hopfen/Cannabis riecht. Es war nicht alles schlecht im Virusjahr.
08.12.2020
Aufgrund eines extra breiten Lastenfahrrads ohne Elektroantrieb auf durch Baustellen beengten Straßen müssen Autofahrer:innen heute in Moabit mit erheblichen Verzögerungen rechen. Bitte umfahren Sie das Gebiet weiträumig. Wir teilen Ihnen mit, wenn die kaputte Waschmaschine am Wertstoffhof entladen wurde. Und jetzt: Last Christmas im Alle Farben Remix!
07.12.2020
Terry Riley’s In C Mali – Live at Tate Modern sind 42 Minuten afrikanischer Minimalismus, der sich laut aufgedreht sehr gut für tanzendes Improvisationsyoga eignet, weil zwischen den Schüttelpassagen auch immer wieder Zeit für langsames Schaukeln und Atmen ist. Schweißtropfen und sirrende Ohren lenken die Aufmerksamkeit bei der Meditation im Anschluss durch den Leib in die Welt.