Sich entladende COVID-Anspannung und andere ironische Missverständnisse, die das Gegenteil bedeuten.
Jahr: 2022
19.03.2022
Francis Bourgeois ist besser bekannt als „der Brite, der sich auf Instagram und TikTok über Züge freut“. Tom Rosenthal hat ein süßes Lied über ihn geschrieben.
In seiner Begeisterung über die vorbeirauschenden Züge sieht jede:r die eigenen Glücksbremsen. Oder auch nicht. Aber das kann ich mir nur schwer vorstellen. Ich sorge mich, dass er für seine Leidenschaft ausgelacht werden könnte, habe Mitleid mit dem Schmerz, den die Verletzlichkeit „uncooler“ Distanzlosigkeit mit sich bringen kann. Was siehst du?
18.03.2022
Drei Tests, zwei mit blassen Schatten zweiter Streifen. Wenn es so weiter geht, dann sind es morgen neun Tests, mit vier vagen, noch kaum zu erkennenden Erinnerungen an das Virus und übermorgen ein ganzer Tisch voller Plastikschnüffler, die sich unter meiner Lupe um die letzten Viren streiten.
17.03.2022
Ein Test mit einem zarten zweiten Streifen. Fast geschafft.
16.03.2022
Auch auf dem Balkon, den man vom Klo sehen kann, sehe ich die weißen Virusschnäbel der zwei, die da versuchen Abstand zu halten. Während die Maskenpflicht im öffentlichen Raum bald abgeschafft werden soll, versteckt sie sich in die Wohnküchen.
15.03.2022
„Many conspiracy theories […] might be a kind of folk knowing: an unconscious augury of the conditions, produced by those with a deep, even hidden, awareness of current conditions and no way to articulate them in scientifically acceptable terms. […] The chemtrails stick to the body, becoming unconscious, yet persistent, manifestations of wider environmental ruin. Just as a friend told me about flying to their summer holidays on one of the same jets I watched performing midnight deportations, so chemtrail believers film ‘black smokers’ from the windows of their own polluting pleasure flights. There’s no outside to the complexity we find ourselves enmeshed in, no exterior point of view that we can all share on the situation. The network that brings us knowledge wraps around us, refracting our perspective into a million points of view, simultaneously illuminating and disorientating us.“
Die Bahnen der Flugzeuge sind wirklich Spuren einer Katastrophe, nur hat die nichts mit Gedankenkontrolle und einer Weltverschwörung zu tun.
Dabei helfen diese Verschwörungstheorien gerade denen, die wirklich am Klimawandel profitieren, denn wenn es keinen Konsens mehr darüber gibt, was da am Himmel zu sehen ist oder wenn der Blick in die Wolken die falschen Assoziationen weckt, wenn es also nur noch um den virtuellen, nicht den echten Himmel geht, dann ändert sich echten Himmel auch nichts.
14.03.2022
Die Lust zu Lesen und viel wichtiger zu Schreiben kommt zurück. Zwar muss ich mich danach genau wie nach dem Ausräumen der Spülmaschine erst mal für eine Weile hinlegen, Aber