Jahr: 2022

06.03.2022

Bei Douglas Adams gibt es den Babelfisch. Einen kleinen außerirdischen Fisch, der sich von Gehirnaktivität ernährt, genau in den Gehörgang passt und wenn man ihn da lässt, den praktischen Nebeneffekt hat, plötzlich alle Sprachen verstehen zu können. Den haben wir nicht, aber dafür Handys mit Google Translate. Das übersetzt auch alles, nur ein bisschen zeitverzögert und auch nicht in alle Sprachen gleich gut. In manchen Sprachen ist die Bedeutung der Worte aber kontextabhängiger als in anderen. Die Modelle und Algorithmen hinter der Übersetzung wurden aber in Sprachen entwickelt, in denen das kein Problem ist. Das wiederum ist ein Problem.

05.03.2022

Eigentlich brauchen wir nur einen Haken fürs Wohnzimmer, eigentlich suche ich nur Ziel für einen Spaziergang bei Sonnenschein, aber im Baumarkt kommt mir dann doch noch eine andere Idee und so stehe ich später zufrieden mit der Kreissäge, Schmirgelpapier, Schrauben und Holzwachs auf dem Balkon und mache den Laptop erst auf, als die Sonne wieder untergeht.

04.03.2022

Entschluss gefasst.

03.03.2022

Im Grunde sind die Probleme im Großen und Kleinen nicht so unterschiedlich. Drei weiße Männer stehen mit einem Zollstock in einem Raum, in dem man auch kurzfristig Flüchtlinge aus der Ukraine unterbringen könnte und überlegen wie, wann, warum und was das Kosten darf.

02.03.2022

Im Zweifelsfall ist immer Luther an den Sprichwörtern schuld, erkläre ich ungefragt mit einem Bund Tulpen in der Hand, die von den Pflastern an meinen Fingern und den Bläschen an der Lippe ablenken sollen. Unachtsamkeit und Hektik am Schneidebrett ist kein COVID-Symptom, also steht die Immunschwäche für sich allein und braucht nichts zu bedeuten. Abgemacht. Aber das es keine Verbindungen nach München unter sechs Stunden mehr zu geben scheint, bedeutet sicherlich etwas, nur finden wir es auf die schnelle nicht heraus.

01.03.2022

Telefonat abgestempelt unter „man muss sich eben auch öfter daran erinnern, was man nicht will“ und „wenigstens merke ich warum und wie ich darauf reagiere“, aber vor allem unter „tja, Schokoladenabende sind auch in Ordnung“.

28.02.2022

Weil mir nichts besseres einfällt und weil es irgendwie auch aufregend klingt, antworte ich beim Essen auf die Frage, was ich den Rest des Abends noch mache, dass ich noch einen Song schreiben will. Das überrascht mich selber, denn Songs habe ich mir seit meiner Kindheit nicht mehr ausgedacht, da hießen die auch noch nicht Songs, sondern Lieder. Aber warum nicht, denke ich mir und setze mich mit meinem Verdauungstee ans Klavier und fange an, mir einen Popsong herbei zu summen. Es ist kein besonders aufregender Song, eine einfache wiederholende Melodie, eine kurze Bridge und ein Refrain mit Akkorden, dessen Namen ich nicht kenne, aber es ein Song. Dazu kommt ein Text, der aus genuschelten Pop-Phrasen besteht, die rund um die bitte das Herz nicht zu brechen und/oder anzuhalten angeordnet sind, schließlich habe man ja nur eins. An der Stelle breche ich dann aber ab, weil mich der Song schon langweilt, bevor ich ein Ende gefunden habe. Es ist das alte Wiederholungsproblem. Auch tolle Neuentdeckungen kann ich nicht mehr als maximal drei oder vier Mal am Tag hören. An einem Satz kann ich viel länger feilen. Obwohl ich von Musik durchdrungen bin, nutzt sie sich schneller ab.