Gegen die Nervosität halbnackt das neue Zelt im Wohnzimmer aufbauen. Es passt so gerade eben zwischen Sofa und Bücherregal, erregt und regt an, lädt ein zum ausmalen und passt dann doch leider nicht. Warum genau, bleibt noch herauszufinden.
Jahr: 2024
20.04.2024
Nach einem langen Tag voller Einkäufe, Erledigungen und Hausarbeit liege ich zufrieden und erschöpft auf dem Sofa und öffne meine Mails:
Nochmal danke, dass du dich zu Aufhängen der Plakate für den Europawahlkampf eingetragen hast. Du bist in Team 3, Treffpunkt ist 20:00. Unser Ziel ist es dieses Jahr wirklich bis Mitternacht fertig zu sein, aber denke trotzdem besser an warme Klamotten. Bis gleich!
Mist.
19.04.2024
Krankenhausbesuch. Ich brauche eine Weile, um das richtige Gebäude zu finden. In dem Neubau liegt über der Intensivstation und über oder Urologie die Komfortzone, nein Komfortstation – die Station für Premiumkunden. Ich dachte, das mit der Zweiklassenmedizin sei subtiler.
Es sind die ersten richtigen Worte, die ich heute mit einer anderen Person wechsle und als wir uns im Aufenthaltsraum hingesetzt haben, merke ich, dass die doppelte Dosis vielleicht doch keine gute Idee war. G. ist zum Glück voller Schmerzmittel. Zwei wirren Gesprächsfäden suchen sich.
18.04.2024
Entweder ich bin ein Topexperte und Visionär oder diese Konferenz ist ein eingebildeter Dampfkessel inhaltlicher Belanglosigkeit.
Ich tendiere zur zweiten Option, lasse mich aber auch gerne von der ersten überzeugen.
17.04.2024
Ein Aufsatz, den ich gerne schreiben würde:
Warum Mein Freund der Baum (Andreas Baum und Andrea Frey) und Erster Österreichischer Sachbuchpreis (Clemens Setz und Barbara Zeman) meine Lieblingsbücherpodcasts sind und was das mit den Gewinnern des Deutschen Podcastpreises zu tun hat.
16.04.2024
Politiken lustvoller Nutzlosigkeit gefällt mir. Das antworte ich ab jetzt, wenn mich jemand nach meinem Moosbeet auf dem Balkon fragt. Das Myzel hat theoretisch ausgedient, wir legen uns ins Moos.
15.04.2024
Solange ich die Zahnbürste vibrierend im Mund behalte, werden die Zähne schon sauber werden, denke ich. Alles eine Frage der Zeit und des Zufallswinkels. Nebenbei das Bett machen, die Einkaufsliste ergänzen, die Blumen gießen und die Wäsche sortieren – ich muss den Bürstenkopf nur mit dem Kiefer beständig hin und herbewegen, um irgendwann jeden Zahn einmal erreicht zu haben. Ein Affe, der unendlich lange mit Werkzeug in meinem Mund hantiert, produziert irgendwann eine professionelle Zahnreinigung. Die wird dann auch von der Krankenkasse übernommen, aber nicht die Schäden auf dem Weg dahin.