Jahr: 2024

04.08.2024

Mitternachtskuss auf der Öresundbrücke. Nach Hamburg haben wir das Abteil für uns. Es scheint wie unvereinbar, aktiver zu werden, ins Handeln zu kommen, Ablenkungen mit Entscheidungen zu konfrontieren und gleichzeitig mehr zu Vertrauen, zu Beharren, in die Geduld und die Stille hineinzufinden. Dabei geht es nicht darum eine Qualität aufzulösen, sondern dem Tanz mehr Raum zu geben. Parole Weitung.

03.08.2024

Tränen der Rührung bei den aufheulenden Motorradlesben und den stolzen Eltern beim CSD unterbrechen das Füllen unserer Mitbringseltüten. Wir sind großzügig gepackt aufgebrochen und kehren mit noch größeren Rucksäcken heim. Der Waggon im Nachtzug ist voller zerstochener Pfadfinder, die in den letzten Wochen anderes zu tun hatten, als sich zu waschen, aber sie nehmen uns das Dauerlüften nicht übel. Auf der Hinfahrt ließ sich das Fenster nicht öffnen.

02.08.2024

Zwischenstopp im idyllischen Jachthafenort Trosa. Hier wurden einige der Inga Lindström Filme gedreht. Fernsehromanzen wie Der Tag am See, Die Frau am Leuchtturm, Der Weg zu dir,
Inselsommer, Die Farm am Mälarsee, Wind über den Schären und jetzt also auch Die letzte Dusche vor dem Nachtzug.

01.08.2024

Wecker auf 3:30 und dann ab ins Gebüsch auf die Lauer legen. Neben allerlei Insekten und unidentifizierten Vögeln kommen an unserem Ausguckt zwei Rehe, ein Dachs, ein Feldhase und ein Kohlrabe vorbei, aber keine Elche, obwohl wir diese Spuren mittlerweile gut identifizieren können. Am Nachmittag folgen wir diesen deshalb in einen Elchpark für ungeduldige Touristen. Irritiert von meiner eigenen Rührung drehe ich Runden durch den Souvenirshop, um etwas zu finden, was das Gefühl anfassbar macht.

31.07.2024

Seit Jahrhunderten erproben Menschen beim Boot fahren, ob ihre Beziehungen tragen. Seit Jahrhunderten ist immer eine Person kurz davor die andere ins Wasser zu stoßen.

30.07.2024

Nur ein Foto von einer Wäscheleine in der Abenddämmerung.

29.07.2024

Eine vage Idee davon, was mit Ego-Tod gemeint sein könnte. Für einen Moment faltet sich die Realität wie ein Bild zusammen, aber auch der Beobachter, das Ich wird mitgefaltet. Ganz kurz nur. Dann überkommt mich die Angst; nicht vor dem Verlust, sondern der Möglichkeit des Loslassens.