Jahr: 2024

Sonntag im Kino am Bahnhof Zoo. Die Werbung vor dem Film ist nicht lang genug, um die Begegnungen in der Schlange im HIT Ullrich zu verarbeiten. Ein unruhiges Durcheinander an Schicksalen irgendwo zwischen Kriminaldrama, Kunstfilm und Brennpunktdoku. Je nach Kasse auch Fantasy.

Irgendein Kreis schließt sich, als Videoübertragung: Eines der ersten Theaterstücke, dessen Aufnahme, oder eher Zusammenschnitt wir im Studium gesehen haben, eine meiner ersten Berührungen damit, dass Theater auch anders funktionieren kann als im Stadttheater, wird zum letzten Mal aufgeführt. Es ist genauso alt wie ich.

Der Bundestag beschließt die teilweise Legalisierung von Cannabis, aber ein Kokstaxi versperrt mir vor dem Bundesnachrichtendienst den Fahrradweg.

Wenn mein Test überraschenderweise immer noch negativ ist, dann kann ich ja wohl auch zum Tanzen.

Wenn mein Test überraschenderweise immer noch negativ ist, dann kann ich ja wohl auch zum Stammtisch.

„Gemacht ist wichtiger als gemeint.“

Trotzwaffeln backen, spätabends. Wegen der Sätze, die nie so gefallen sind und trotzdem wirken. Aushalten, dass ich kein Lob bekomme, wenn ich mich in den Konflikt, die Enttäuschung, dass sichere Missverständnis guter Intention traue.

Der Schreibtisch ragt über die Gästematratze. Solange sie am Boden liegt, lässt sich die Tür zum Arbeitszimmer nicht ganz öffnen. Noch bevor ich aufstehe, bestelle ich Kabelklemmen, um das Durcheinander zu bändigen, das ich aus diesem Winkel zum ersten Mal länger betrachte.

Staub gewischt werden müsste in der Ecke auch mal wieder. Sowas erwähnen Besucher natürlich nie.