22.10.2021

„Umweltschutz ohne Klassenkampf ist gärtnern“, heißt es sinngemäß übersetzt in einem der Filme. Das Zitat gefällt mir, ich bin aber auch privilegiert genug, einfach nur Spaß an Gartenarbeit haben zu können, und genau diese Differenz prägt auch den Rest des Filmabends. Also ist es eigentlich wie immer, nur dass bei diesen Veranstaltungen statt der afrikanischen mittlerweile eher die lateinamerikanische Diaspora im Publikum sitzt. Trotzdem geht es im Nachgespräch vor allem um Kamerun, aber auch um die Reproduktion von Rassismen und stilisierte Opferrollen. Wenn ich dazu einlade, globale Perspektiven zu zeigen und mich dann beschwere, dass sie nicht genug nach Ermächtigung und Anklage klingen, dann spreche ich Menschen doch schon wieder ihre Erfahrung ab, oder? Für dieses Problem des guten Willens gibt es sicherlich einen Namen, Aufsätze und wütende Tweets, die mir erklären, wie schlimm diese Frage ist. Aber ich kann mir aussuchen, wann ich lieber im Garten arbeite.