Auf dem Weg zum Plätzchenbacken denke ich an die vielen Hakenkreuze, die hier sorgsam in Wandschränken des Randbezirks verstaut sind. An hohen Festtagen zwängt Gerhard dann seinen Bauch in die SS-Uniform und seine Frau muss sich Zöpfe flechten, sonst kann er nicht, weshalb es großen Ärger gab, als sie eines Tages plötzlich mit einem Bob den Kiesweg heraufkam.
Warum es denn immer gleich die SS-Uniform sein muss, werde ich unterbrochen.
Wer in einer Welt der Militärs und Kleiderordnungen aufgewachsen ist, braucht vielleicht einfach etwas Krasseres als ein Dienstmädchenkleid, um sich verboten zu fühlen? Vielleicht sind das aber auch die gründlich verschwiegenen Verbrechen der Eltern, die da zurückkommen? Aber dann sind wir da, ich bekomme eine Führung durch die Wohnung und lasse mir auf dem Sofa von den Kindern erzählen, die im Kreis durch Küche, Flur und Wohnzimmer rennen.