Wecker auf 3:30 und dann ab ins Gebüsch auf die Lauer legen. Neben allerlei Insekten und unidentifizierten Vögeln kommen an unserem Ausguckt zwei Rehe, ein Dachs, ein Feldhase und ein Kohlrabe vorbei, aber keine Elche, obwohl wir diese Spuren mittlerweile gut identifizieren können. Am Nachmittag folgen wir diesen deshalb in einen Elchpark für ungeduldige Touristen. Irritiert von meiner eigenen Rührung drehe ich Runden durch den Souvenirshop, um etwas zu finden, was das Gefühl anfassbar macht.
31.07.2024
Seit Jahrhunderten erproben Menschen beim Boot fahren, ob ihre Beziehungen tragen. Seit Jahrhunderten ist immer eine Person kurz davor die andere ins Wasser zu stoßen.
30.07.2024
Nur ein Foto von einer Wäscheleine in der Abenddämmerung.
29.07.2024
Eine vage Idee davon, was mit Ego-Tod gemeint sein könnte. Für einen Moment faltet sich die Realität wie ein Bild zusammen, aber auch der Beobachter, das Ich wird mitgefaltet. Ganz kurz nur. Dann überkommt mich die Angst; nicht vor dem Verlust, sondern der Möglichkeit des Loslassens.
28.07.2024
Der erste Morgen, an dem ich schaffe zu schreiben. Weil J. noch schläft, weil ich früh wach bin und nicht in die Kuschelfalle döse, kann der Entschluss reifen. Hungrig im Halbschatten eines Apfelbaums, mit Blick auf den See, die Kulturpresseschau schon im Bett ausgelesen – wie soll das nach dem Urlaub nur funktionieren?
27.07.2024
Auf der Lauer liegen. Am Abend kommen die neuen Nachbarn. Mit Kleinkind. Mist.
Auf Dänisch: „Mama, was mache die beiden da?“ – „Die ändern ihre Pläne!“
26.07.2024
Ausflug zu einer Mühle, einem Wasserfall und in ein weiteres Landcafé. Morgen aber wieder Pause von diesen anstrengenden Gebäcktagen.
Wie man sich in einem kalten See warm hält? Die Hände zwischen die Arschbacken stecken und dann heftig zusammendrücken. Funktioniert für die Hände und den Po.