15.03.2024

Darf ich vorstellen, das sind Ihre Stimmbänder. Weiteratmen bitte. Ja, die weißen Dinger da unten im Bild. Ganz schön klein und alienhaft für so viel menschlichen Lärm. Weiteratmen. Sehen gut aus. Sie bekommen aber trotzdem die Verordnung. Kein Problem.

14.03.2024

Vor der Arbeit einen Kuchen backen, in der Mittagspause noch mal schnell zum Bioladen und unter die Dusche gesprungen, direkt nach Feierabend die Schürze übergeworfen, als die Sahne geschlagen ist, klingelt es dann auch schon. Champagner!

13.03.2024

Liebes- und Schamnotizen zwischen Quallen verstecken. Die bewegen sich nicht selber vor, sondern lassen sich von der Strömung treiben, was eine völlig andere Welt sein muss, sich im Verhältnis zur Umwelt zu begreifen, aber das denke ich bei Walen, die Krill und andere Kleintiere aus dem Wasser filtern, auch immer. Ist Essen dann wie Atmen? Und atmen wie tauchen? Und die Welt über dem Meer dann wie für uns der Vogelhimmel oder wie das All?

12.03.2024

Der einzige Tag in der Jazzkneipe ohne Musik-, dafür aber mit einem umfassenden Gesprächsprogramm: Karrierechancen, Renteneintritt, ChatGPT im Unterricht, psychosomatische Beschwerden, Urlaubspläne, Altersdepression, Kontaktverhalten, die Veranstalter haben sich wirklich Mühe gegeben.

11.03.2024

Ich möchte Zuversicht und Optimismus von dir, damit ich meine Angst nicht wegsperren muss, aber deine Angst macht, dass du in meinem Ausweichen nur die Zweifel siehst und ob das mit der Zeit wirklich einfacher wird, das wollen wir ja mal sehen, womit wir wieder bei der Zuversicht wären.

10.03.2024

Japanische Filme bringen mich immer dazu Schreibwaren zu bestellen, auch wenn es darin gar nicht um Schreibwaren, sondern um öffentliche Toiletten geht. Es ist irgendwas am Design, an der Architektur, an der Sprache, was in mir den starken Drang nach einem schlichten Notizheft, einem feinen Stift und ein paar patentierten Hüllen und Klemmen auslöst, die alles geordnet auf dem Schreibtisch beisammen halten. Und da liegen sie dann und „Es gibt nichts zu greifen.

09.03.2024

Die Aufgabe: Dahin gehen und essen, wo die Lust ist. Und zum Deutschlandfunk natürlich.

“Dystopian fiction is when you take things that happen in real life to marginalized populations and apply them to people with privilege.”, steht auf der Folie und alle nicken und meine Sitznachbarin beugt sich zu mir und fragt mich, ob sie den alten weißen Mann da vorne kennen sollte, aber ich bin auch nur dahin gegangen, wo der Saal voll war. Mist. Nochmal von vorne. Willst du auch einen Kaffee?