10.04.2023

Am Ende meiner Aufzählung von Zerstreuungen und Unzufriedenheiten steht, dass ich heute noch nichts geschrieben habe, obwohl ich ja mehrere Tage im Verzug bin und da ja auch noch ganz andere, ebenfalls selbstauferlegte Projekte lauern. Sachen, die mir besonders wichtig sind, und bei denen ich es gerade deshalb jede Woche aufs neue nicht schaffe weiterzumachen, was mal so vielversprechend begonnen hatte. Ich erzähle auch, wie sehr es mich stört, dass überhaupt etwas lauert, wenn es um Schreiben geht. Wieso ungeschriebenes überhaupt lauern kann. Warum ich plötzlich derjenige bin, der sich nicht ans Wasserloch traut, wobei ich doch mit der festen Intention aufgestanden bin, heute selber Jäger zu sein. Steht doch so im Kalender. Ostermontag: Großjagd.

Aber wie ich das bei Sonnenuntergang unentschlossen auf dem Bürgersteig stehend in den Chat tippe, merke ich, wie gut es tut, das aufzuschreiben und wie ich in meinem Versteck ausharrend schon längst damit begonnen habe, die Pilze und Beeren im Unterholz aufzusammeln. Natürlich. Es ist nie zu spät, den Tag zärtlich an die Hand zu nehmen. Nur bleibt dann halt manchmal nicht mehr viel Tag übrig.