Ich zahle zwölf Euro für fünf Croissants bei einer Backmanufaktur in Schöneberg und die Verkäuferin überreicht sie mir mit einer überschwänglich entwaffnenden Freundlichkeit und Überzeugung, als wären darin die Schlüssel für die soeben von mir erstandene Villa mit eigenem Seezugang.
Herzlichen Glückwunsch, dieser Kauf war die absolut richtigste Entscheidung ihres Lebens und die einzig vernünftige, die sie jetzt überhaupt nur treffen konnten.
Ich nehme die fein säuberlich gefalteten Tüte aus schwerem Papier demütig entgegen und trete zurück auf die Straße, stets darauf bedacht, der leuchtenden Auslage dabei nicht meinen Rücken zuzuwenden. Auf dem Bürgersteig wartet eine Traube Menschen schweigend und mit gesenkten Kopf darauf, dass auch ihnen Einlass gewehrt wird. Als ich die Türe öffne, versuchen sie etwas von dem Duft zu erhaschen, der mit mir aus der gläsernen Backstube entwischt ist. Die Tüte an meine Brust geklammert eile ich in Richtung Straßenecke.