11.08.2022

Hungersteine sind bei Niedrigwasser im Flussbett sichtbar werdende große Steine, die nach den Hungersnöten benannt sind, welche auf Dürrezeiten folgen. Auf Twitter macht gerade das Bild eines solchen Steins in der Elbe die Runde, in den die Inschrift „Wen du mich siehst, dann weine“ graviert ist. Dieser Stein gelangte Anfang des 20. Jahrhunderts schon mal zu Bekanntheit, als während einer Trockenperiode zahlreiche Zeitungen über ihn berichteten und Ansichtskarten davon verkauft wurden. Seit dem Bau von Stauseen in den 1920er-Jahren an der Moldau ist der Stein allerdings einen Großteil des Jahres sichtbar. 1938 fügte der Pumpenfabrikant Frantisek Sigmund auf Tschechisch einen pragmatischeren Hinweis hinzu. Sinngemäß übersetzt: „Mädchen, wenn es trocken ist, verschwende deine Tränen nicht, sondern kümmere dich ums Feld.“