16.07.2019

Wir werden eingetaucht
und mit dem Wasser der Sintflut gewaschen,
wir werden durchnässt
bis auf die Herzhaut.

Der Wunsch nach der Landschaft
diesseits der Tränen
taugt nicht,
der Wunsch, den Blütenfrühling zu halten.
der Wunsch, verschont zu bleiben,
taugt nicht.

Es taugt die Bitte,
dass bei Sonnenaufgang die Taube,
den Zweig vom Ölberg bringe.
Dass die Frucht so bunt wie die Blüte sein,
dass noch die Blätter der Rose am Boden
eine leuchtende Krone bilden.

Und dass wir aus der Flut,
dass wir aus der Löwengrube
und dem feurigen Ofen
immer versehrter und immer heiler
stets von neuem
zu uns selbst
entlassen werden.

Erst versöhnt mich Hilde Domin mich mit dem Wochenende Montag, dann schreibe ich für einen Teaser selber von Schmerz und Hoffnung und der Vision für ein Morgen, nur auf Englisch und pathetischer, für’s Internet und für die Klicks. Aber eigentlich meine ich es ernst. Und weil ein Kontostand irgendwann wieder steigt, aber Freunde verloren bleiben, buche ich dann den Zug nach München.

Zu Hause finde ich später ein kleines Boot aus Aachen im Briefkasten und wir ankern gemeinsam, erst am Herd und dann auf dem Sofa, weil es gar nicht anders geht und weil ich ja gar nicht anders will. Glücklich vertäut.