Monat: Juli 2019

17.07.2019

Liebes Team von SternenZukunft24.tv,

heute sind die Kopfhörer kaputtgegangen, die mir H. vorletztes Weihnachten geschenkt hat, nur zwei Wochen bevor sie mit mir Schluss gemacht hat und bei denen ich mich immer noch Frage, ob der Entschluss da schon in ihr geformt war und ob sie mir die teuren Kopfhörer nur geschenkt hat, weil ich ihr den blauen Rucksack zum Geburtstag geschenkt hatte. Heute sind sie – an ihrem Geburstag! – kaputtgegangen und ich frage mich was die Karten, Sterne und Engel dazu sagen. Ich hatte mich schon Tage zuvor entschlossen ihr nicht zu gratulieren, weil ihr unser Kontakt (noch) nicht guttut. Hatte das etwas damit zu tun?

Anbei findet ihr meine Kreditkartendaten.

Euer Freerk.

16.07.2019

Wir werden eingetaucht
und mit dem Wasser der Sintflut gewaschen,
wir werden durchnässt
bis auf die Herzhaut.

Der Wunsch nach der Landschaft
diesseits der Tränen
taugt nicht,
der Wunsch, den Blütenfrühling zu halten.
der Wunsch, verschont zu bleiben,
taugt nicht.

Es taugt die Bitte,
dass bei Sonnenaufgang die Taube,
den Zweig vom Ölberg bringe.
Dass die Frucht so bunt wie die Blüte sein,
dass noch die Blätter der Rose am Boden
eine leuchtende Krone bilden.

Und dass wir aus der Flut,
dass wir aus der Löwengrube
und dem feurigen Ofen
immer versehrter und immer heiler
stets von neuem
zu uns selbst
entlassen werden.

Erst versöhnt mich Hilde Domin mich mit dem Wochenende Montag, dann schreibe ich für einen Teaser selber von Schmerz und Hoffnung und der Vision für ein Morgen, nur auf Englisch und pathetischer, für’s Internet und für die Klicks. Aber eigentlich meine ich es ernst. Und weil ein Kontostand irgendwann wieder steigt, aber Freunde verloren bleiben, buche ich dann den Zug nach München.

Zu Hause finde ich später ein kleines Boot aus Aachen im Briefkasten und wir ankern gemeinsam, erst am Herd und dann auf dem Sofa, weil es gar nicht anders geht und weil ich ja gar nicht anders will. Glücklich vertäut.

15.07.2019

Wenn einen ein so schönes Wochenende dermaßen lachend an die Wand klatscht, dann läuft doch etwas mit mir uns schief. Warum bin ich so reizbar-aggressiv erschöpft? Warum ist gemeinsame Zeit nie so selten erholend? Und warum war es trotzdem gefühlt nicht genug? (Aber ist es jemals genug? Ja, doch manchmal. Irgendwelche Muster Sherlock?)

14.07.2019

13.07.2019

Kuchen gebacken, sonst siehe Kleingedrucktes.

12.07.2019

Wer anderen erzählt wie desillusioniert und realistisch man doch sein, hat eigentlich Angst in einem unachtsamen Moment vielleicht doch loszulassen. Diesen Personen zu sagen, dass man deshalb Mitleid mit ihnen hat, ist zwar ehrlich, aber strategisch weder klug noch besonders hilfreich. Wie immer fiel mir das aber erst auf, als der halbe Satz schon hinter mir lag.

11.07.2019

Sommerfest der Universität der Künste. Und obwohl ich jetzt schon das zweite Mal als eingeschriebener Student dabei bin, bleibe ich doch irgendwie Gast. Das liegt am Gebäude, in dem ich sonst nie bin, an der Kleidung, die ich nicht tragen möchte, aber vor allem an dem großen unsichtbaren Schild über dem Kopf, auf dem  „Kein echter Künstler!“ steht. Da hilft es auch nicht eine Gästin zweiter Ordnung an der Hand durch die Gänge zu führen. Übrigens auch zum zweiten Mal, fällt mir immer wieder in regelmäßigen Abständen ein und je betrunkener ich werde, desto glücklicher macht mich das.