Album (Danger Dan)
Yoga (Easy On The Wrists Flow)
Besuch (Leipzig)
Pizza (Margherita)
Star Trek (Der erste Kontakt, 1996)
Alles überraschend. Alles gut.
seit 2016 [2009]
Album (Danger Dan)
Yoga (Easy On The Wrists Flow)
Besuch (Leipzig)
Pizza (Margherita)
Star Trek (Der erste Kontakt, 1996)
Alles überraschend. Alles gut.
Ich habe jetzt ein graues, schlichtes Heft ohne Linien, Seitenzahlen, Vor- und Rückseite, das ich genau genommen (wie seine Geschwister) schon recht lange habe, aber bisher eben ohne Grund, einer Sache gleich ein ganzes dieser Hefte zu widmen. Den habe ich jetzt. Auch der Grund ist nicht ganz neu, nur im Vergleich zu dem Heft, aber irgendwann muss ich das reine funktionieren halt aufgeben.
Trauerarbeit mit Tinte. Was mit dem Füller geschrieben wird, kann nicht so einfach in ein anderes Fenster oder ins Internet kopiert werden. Wenn der Laptop noch gar nicht an ist, stehen die Worte nur im Kreise ihrer Nachbarseiten. Die Handschrift hat nicht schon am nächsten Morgen die zitternde Hand verdrängt.
Und was mache ich als Geisteswissenschaftler, wenn ich heulend vor einem Text sitze? Ich drucke ihn mir aus, setze Tee auf und hole mein Etui mit den bunten Stiften. Schwarz für Hervorhebungen und Kommentare, blau für Fragen und Dinge, die noch besprochen, korrigiert oder überschlafen werden müssen, grün für was mich freut und beruhigt, rot für alles was wehtut und trifft und der Bleistift für den diffusen Rest, für den die Kategorien und Worte fehlen.
Noch mit dem Rotstift in den eigenen Wunden zu stochern. Wie bescheuert das alles macht. Wie kaputt ich doch bin. Beziehungsunfähig und kaputt. Er hat sich stets bemüht und trotzdem verkackt und den Unterricht gestört. Was für ein Selbstmitleid schwitzendes, narzisstisches Arschloch, dass das auch noch aufschreiben muss, um ins Bett gehen zu können. Ey, das ist mein Blog. Ich darf das hier.
Der Mond steht nach dem späten Abendessen immer noch so tief, dass ich auf den Zehenspitzen balancieren muss, um ihn über dem Haus zu entdecken.
Auf der Ecke der Balkonbalustrade, halb hinter dem letzten Kübel versteckt, steht das Vogelbad. Vielleicht ist es auch nur eine Tränke, auf jeden Fall aber ein großer Topfuntersetzer aus Ton und darin liegt ein Stein. Ein Denkstein. Ich habe ihn dorthin gelegt, damit die Tauben einen angemessenen Platz zum Grübeln haben, falls sie schwierige Entscheidungen zu treffen haben oder es einfach ein grauer Tag ist. Mit solchen Gedanken kann man nicht einfach am Beckenrand sitzen und die Beine baumeln lassen, dafür braucht es einen Fels in der Brandung oder zumindest im Teich. Außerdem macht es viel mehr Spaß, das Vogelbecken aufzufüllen, wenn ich das Wasser über den Stein ins Becken laufen lasse. Es macht deutlich mehr her.
Leider sind den Tauben meine Bemühungen egal. Auf dem Stein sitzen nur Krähen, die Erdnüsse knacken. Irgendjemand in der Nachbarschaft muss sie damit füttern. Die Spatzen meiden den Stein ganz, nur die Amsel bleibt manchmal einen Moment sitzen und die sieht nicht so aus, als würde sie nachdenken. Sie starrt eher gedankenverloren ins Nichts.
Aber ich fülle das Becken trotzdem regelmäßig auf und alle paar Wochen schrubbe ich sogar den Stein mit einem alten Küchenschwamm. Die Welt ist ja nicht einfach so magisch, die Romantik erarbeite ich mir hart.
Der Vormittag findet hinter zugezogenen Gardinen statt. YouTube bleibt dann aber im Bett und zum verspäteten Frühstücksbrei auf trockenen Lippen übernimmt ein Roman.
Schneller Rhabarberkuchen, ohne zu schälen, nicht nur für die Farbe, sondern auch damit der Rührteig im Ofen ist, bevor die Nudeln abgegossen werden müssen.
Statt Fitness kann ich ja auch auf der Matte in der Sonne liegen. Solange ich die Arme ab und zu anhebe und die Knie kreisen lasse, ist das Yoga.
Wenn ich eine Katze wäre, dann könnte ich mich in meinen eigenen Schoß legen. Natürlich würde ich mich kraulen. Da würde auch niemand zögern, das wäre eine haarige Tatsache. Aber bitte nicht zu enthusiastisch, wach werden klingt nach Verantwortung.
Hängengebliebene Bewertungen: Die Mail am Morgen war zu forsch und das Gespräch am Abend zu vorsichtig.