Monat: September 2021

Berl Berl in der Halle am Berghain eingeschoben, damit es noch was anderes gibt als Wahlkampf. Kurz drohe ich im einbetonierten Sumpf und unter der hohen Decke zu versinken, aber sobald wir sitzen stimmt die Perspektive wieder.

Mehr Geld auf dem Konto gefunden als zum Monatsende erwartet und erstmal zwei Abos abgeschlossen. Eins zum Lesen (Edit) und eins zum Schreiben (Obsidian Sync).

A) Livestream der RBB Wahlarena im Ohr.
B) Handy mit Twitter in der Hand.
C) Alkoholfreies Bier in der anderen Hand um A) und B) auszuhalten, aber ohne dabei einen Skandal auszulösen.

Wie durch ein Wunder laufe ich gegen keine Laterne.

Gestern ein längeres Telefonat mit meiner Schwester (na gut, sie hat angerufen), heute mit meinem Bruder (na gut, er hat Geburtstag), aber die Betonung liegt auf länger, schon dafür gibt es einen therapeutischen Stolzkeks (na gut, eine Packung).

Der steife Nacken lässt mich laufen als würde ich ein schweres Gewicht auf den Schultern tragen und mich ärgert vor allem wie billig das Bild ist und wie sehr mich der Ärger einnimmt.  (Dann ist man halt mal ein paar Tage kein Berg, sondern eine alte Weide.)

COVID-19, die Kosten, die Auswahl, die Angst vor dem Vergleich mit den Anderen… Es gibt viele Gründe, warum ich in den letzten anderthalb Jahren keinen Tanzkurs besucht habe, obwohl ich weiß, wie gut mir die tun. Umso stolzer war ich auf mich, als ich dann doch alle Widerstände überwunden hatte und mit mehreren Wochen Anlauf einen Workshop gebucht hatte. Und umso enttäuschter, als ich mir am Vorabend einen Muskel zerrte und nicht hingehen konnte.

Aus der Mittagspause wird ein Nachmittagsloch, auf dessen Grund ein Becher Eis wartet. Das sieht sehr appetitlich aus und schmeckt nach YouTube, aber kurz vor dem Aufprall ist die Schwerkraft kurz abgelenkt und ich biege in den Tiergarten ab. Der Name der Playlist, die ich dabei höre, tut hier nichts zur Sache. Sagen wir so viel: Es funktioniert.